16.03.2010
Kein Rollenspiel, Ein Meisterwerk!
So, nachdem ich nun das Spiel gespielt habe und mir viele Rezessionen durchgelesen habe kommt nun meine:
Ich bin auch ein Fan seit der ersten Stunde und habe jeden teil gespielt, doch ich kann nicht verstehen, warum die vermeintlichen "Fans" FF XIII als den schlechtesten Teil ansehen.
FF XIII ist genau das, was FF immer sein wollte: Ein interaktiver Film mit herausragenden Charakteren und einer einehmenden Story. Und genau dies ist FF XIII.
Die Story ist wundervoll, tiefgründing und spannend. Die Charaktere sind ausgezeichnet in Szene gesetzt. Jeder hat seine eigene Geschichte und eine eigene, sehr spezielle Persönlichkeit. Nehmt einfach Hope. Wo gibt es solch einen Charakter? Nennt mir ein Spiel! Solch liebevoll gestaltete Charakter und so einzigartig in ihrer Gestalt. Respekt an SquareEnix.
Zum Kampfsystem kann ich folgendes sagen:
Diejenigen, die behaupten, FF XIII wäre nur auf X X X zu drücken und der Kampf wäre gewonnen, die können nicht mehr als 10h gespielt haben. Je mehr man spielt und je mehr Rollen man benutzen kann und somit das Paradigmen System ausweiten kann umso anstrengender und schwerer werden die Kämpfe. Wenn man nicht ständig die Paradigmen und die Rollen wechselt und sich genau auf einen Kampf vorbereitet hat man keine Chance. Meist ist der 1. Versuch bei einem Boss nach wenigen Sekunden vorbei, weil man absolut überfordert ist und sich erstmal eine Taktik zu recht legen muss. Auch die Esper sind beiweiten nicht so stark wie in Teil 8, wo man ausschließlich die Guardian Forces benutzen konnte und jeder Kampf war gewonnen. So viel dazu, dass es nur X X X drücken wäre.
Nebenmissionen:
Ja, da haben viele recht, es gibt wenige Nebenmissionen. Aber ehrlich gesagt, ich will das gar nicht. Ich möchte wissen, wie es weitergeht, möchte die Story erleben nicht dutzende Nebenquest erledigen. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass es so viele Nebenquests in den anderen Teilen gab. Bei Teil 8 gab es das Kartenspiel und die Chocobos, bei FF 9 eine Schatzsuche mit den Chocobos und Teil 10 Blitzball und Chocobos. Teil 7 ist da eine Ausnahme, da gab es wirklich mehr zu tun. Aber wie gesagt, mich stört es nicht sonderlich. Wer Nebenquests will, der muss Oblivion oder so zocken. FF XIII zeichnet sich eben dahingehend aus, dass es eine nie dagewesene Atmosphäre hat. Ich spiele sehr viel, aber ich habe noch nie eine so dichte und spannend erzählte Geschichte in einem Konsolenspiel erlebt. Auch habe ich nirgends solche Charaktere gehabt, die mir so schnell ans Herz gewachsen sind.
Zu dem Sound und der Grafik brauch ich nichts sagen, außer: Grandios!
Als Fazit:
Pro:
+ Story
+ Charaktere
+ Grafik
+ Sound
+ Kampfsystem
+ Geringe Einspielzeit
+ Viele Erinnerungen an alte Teile
Contra:
- Tearing auf Xbox 360
- Teilweise unfair
- Wenig Nebenmissionen (auch wenn es mich nicht stört, ist es Objektiv ein Contrapunkt)
- Anfangs sehr lineare Level
FAZIT:
Wer Final Fantasy Fan ist, muss dieses Spiel spielen, keine Frage. Oft wird man an alte Teile erinnert. Snow ist Xell aus Teil 8 ähnlich. Light erinnert mich an Squall auch aus Teil 8. Manche Konflikte in inneren der Charaktere sind mir aus Teil 10 bekannt.
Wer ein Spiel sucht, wo er viel Freiheit hat und viel entdecken kann, dem rate ich ab, dass Spiel wird euch keine Freude machen. Aber wer auf Cineastische ins Szene gesetze Geschichten mag, dem wird das Spiel gefallen.
Ansonsten kann ich nur denen sagen, die das Spiel mit anderen FF teilen vergleichen:
Lasst das, jeder FF teil steht allein für sich und Teil 13 ist eine weiterentwicklung in jeder Hinsicht. Wer sich ein FF VII wünscht, der soll seinen Frust nicht an dem 13. Teil auslassen.
Final Fantasy XIII ist kein Rollenspiel, es ist ein Meisterwerkt!
16.03.2010
Final Fantasy 13 - Wo der Spieler nur noch zuschauen darf
Ich habe Final Fantasy 13 nun rund 15 Stunden gespielt. Es tut mir leid dass ich auf Basis dessen "schon" eine Rezension schreibe, mir ist das Spiel jedoch einfach zu langweilig um weiterzuspielen. Warum, das könnt ihr nachfolgend lesen.
Die Grafik
Ob nun PS3 oder XBOX360, Die Grafik von FF13 ist über jeden Zweifel erhaben, Punkt. Ob Hintergründe, ob Gegner- und Charaktermodelle oder ob Videosequenzen, einfach alles sieht ausnahmslos atemberaubend aus!
Auf mehr Details will ich hier mal nicht eingehen, die Grafik bekommt die volle Punktzahl!
Die Unterschiede zwischen PS3 und XBOX sind übrigens so dermaßen gering dass sie wirklich nur im absolut direkten Vergleich auffallen, lasst euch dahingehend also nix erzählen!
Die Musikuntermalung
Hier sind die Geschmäcker auf jeden Fall unterschiedlich. Ich lese überall nur wie toll doch die Musik ist - will ich so nicht bestätigen.
Ich persönlich finde die Musik in den Videosequenzen ganz gut.
Die Musik während eines Kampfes geht hingegen gar nicht! Dieses Gedudel soll "Kampfmusik" sein??
Das hört sich eher an wie in einem Aufzug eines japanischen Müsliherstellers aufgenommen!
Bei diesem Geigengejammer will ich nicht kämpfen! Gleiches gilt für etwa 50% der Musik die gespielt wird während man durch die Welt läuft - nach etwa 10 Minuten nervt sie!
Die Levels
Naja, ich kannte es aus den anderen FF Teilen - erst mit Hilfe des Spieleberaters eröffnen sich einem alle Geheimnisse des Spiels - so dachte ich auch bei FF13... weit gefehlt wie sich herausstellte!
Ich habe den Sinn der "Karte" immer noch nicht ganz verstanden - wozu eine Karte wenn es sowieso nur geradeaus geht?? - Es ist wirklich so, man rennt einfach nur geradeaus - mehr nicht!
Hin und wieder geht es mal 3m nach links und mal 5m nach rechts, in solchen Fällen kann man sich zu 99% sicher sein dass am Ende eines solchen "Ausläufers" eine von diesen Flugball-Schatzkisten wartet.
Die Levels machen auf mich den Eindruck als seien sie lediglich eine Ausrede um von einer Videosequenz zur nächsten zu gelangen...
Das Kampfsystem
Ist in meinen Augen ein (schlechter) Witz und auch das größte Manko im Spiel. Zuerst einmal steuert man nur noch einen Charakter. Der oder die Mitstreiter werden vom Computer gesteuert und können nur noch indirekt über die sog. "Paradigmen" (quasi Kampfzusammenstellungen) in ihrem Verhalten beeinflusst werden. Die Betonung liegt auf "beeinflussen", denn was die Mitstreiter nun genau machen kann man überhaupt nicht steuern!
Wird einem Mitstreiter z.B. die Rolle eines Heilers zugewiesen, heilt er (logisch) - welchen Charakter er aber nun zuerst heilt oder mit welchem Heilzauber (Vita oder Vitra?) liegt in der Hand der CPU. Hier kommt z.B. ein gravierendes Problem zum tragen: stirbt nämlich der vom Spieler gesteuerte Charakter, ist der Kampf automatisch verloren, vollkommen unabhängig in welchem Zustand sich die anderen Mitstreiter befinden!
Hat man also ein wenig Pech und der CPU Heiler heilt zuerst einen Mitstreiter während der eigene Charakter mächtig Schaden einsteckt, kann es mitunter zu lange dauern bis der CPU Heiler sich einem selbst widmet, was dann unweigerlich zur Folge hat dass man stirbt - und damit der Kampf verloren ist.
Jeder Charakter hat 3 "Kernkompetenzen" in der Rollenverteilung. Da nicht alle Zusammenstellungen sinnvoll sind (z.B. 3x Heiler) ergeben sich in der Praxis meist so 3 - 6 Paradigmen die man im Kampf je nach Situation anwendet.
Ein typischer Kampf kann folgendermaßen aussehen:
Kampfbeginn - Paradigma: 1x Brecher / 1x Verheerer (Vergleichbar mit Krieger / Kampfmagier wenn man so will)
Man drückt nun einfach so lange die "A" Taste bis bei einem der Mitstreiter die Lebensenergie nachlässt.
Nun wechselt man auf das Paradigma: 1x Brecher / 1x Heiler
Der Brecher kämpft also weiter (A-Taste drücken), der andere Charakter heilt die Gruppe.
Ist die Energie wieder aufgefüllt wechselt man wieder auf das Anfangsparadigma.
Auch hier einfach weiter die A-Taste drücken...
Das Ganze wiederholt sich bis der oder die Gegner besiegt sind. Ob "normale" oder Endgegner spielt eigentlich keine Rolle...
Da man die Charaktere zu 80% vorgegeben bekommt hat man auch keine Wahl wie man kämpft, wenn man nun mal nur einen Brecher und Verheerer hat kann man nun mal nicht mit positiven Zustandsveränderungen (Aufgabe eines Augmentors) für die eigenen Charaktere und negativen Zustandsveränderungen (Aufgabe eines Manipulators) für die Gegner arbeiten...
Taktische Möglichkeiten hat man also immer nur minimal. Im Grunde lässt sich der gesamte Kampf auf das Drücken der A-Taste reduzieren plus die Tatsache dass man hin und wieder das Paradigma ändern muss. Alles andere läuft so mit...
Sollte es einmal im Kampf nicht so laufen wie geplant ist das übrigens nicht schlimm, man kann den Kampf jederzeit neu beginnen oder nach einer Niederlage direkt noch einmal aufnehmen - alles ohne irgendwelche Einbußen oder sonstigen Handicaps.
Die Esper
Auch in FF13 gibt es wieder die aus den Vorgängern bekannten, mächtigen Beschwörungen. Wer kennt nicht z.B. Shiva oder Odin?
Wie sie allerdings hier präsentiert werden ist ein Graus! Ein SHIVA-MOTORRAD?? Um Himmels willen!
Transformers meets Final Fantasy oder was soll das werden??? Früher waren die Beschwörungen mächtige und mystische Kreaturen die mit entsprechenden Videosequenzen (die meist ewig lang waren *g*) untermalt wurden und die der Spieler teils mit Ehrfurcht beschworen hatte...
Heute - heute sind es irgendwelche Techno-Dinger auf denen man in den Kampf reitet... OMFG!
Die Charaktere
Ich will hier jetzt nicht auf die Story oder die Implementierung der einzelnen Charaktere eingehen, das wurde schon gut und oft in anderen Rezensionen erörtert.
Was mich am meisten stört ist die feste Vorgabe vom Spiel hinsichtlich der Charakterverteilung.
Überhaupt ist man 80% des Spiels mit nur 2 Charakteren unterwegs - "klassische" FF-Kampftaktiken (z.B. Heiler, Angriffsmagier, Kämpfer) sind also schon mal nicht anwendbar.
Weiter sind diese 2 Charaktere stets vorgegeben und man hat auch keinen Einfluss wann man mit wem spielt.
Dies ist einer der Gründe warum das Spiel so extrem langweilig und simpel ist, denn jeder der Charaktere hat im Prinzip auch nur 1-2 Einsatzmöglichkeiten im Kampf z.B. Brecher + Verheerer der eine und Verheerer + Heiler der andere.
Folglich lassen sich alle Gegner, sowie der obligatorische Endgegner bevor es mit den nächsten 2 Charakteren weitergeht, mit diesen (in Kombination) 4 Einsatzmöglichkeiten besiegen. Man braucht also weder Taktik noch muss man irgendetwas für den Endgegner herausfinden, man legt einfach los und irgendwann, nachdem man nur oft genug die A-Taste gedrückt hat, hat man gewonnen...(Bei diesem Beispiel braucht man sowieso nur 2 Kombinationen: Brecher/Verheerer und Brecher/Heiler, alle anderen wären sinnlos)
Die Charakterentwicklung
Eine klassische rollenspieltechnische Charakterentwicklung ist im Prinzip nicht vorhanden. Die Charaktere werden zwar durch die Verteilung von Punkten in ihren Werten gestärkt, jedoch ist es auch hier reine Illusion wenn der Spieler glaubt etwas wirklich beeinflussen zu können.
Es ist im Prinzip vorgegeben wann und in welcher Reihenfolge welches Attribut verstärkt wird und der Spieler hat keinen Einfluss darauf.
Die Charakterentwicklung endet auch hier in simples A-Taste drücken...
Charakterlevel oder dergleichen existieren nicht.
Ich bin selber Softwareentwickler und frage mich besonders hierbei warum die Entwickler so viel Energie in die Darstellung des Kristariums gelegt haben obwohl es überhaupt keinen Unterschied gemacht hätte wenn die gesamte Funktion einfach automatisiert ablaufen würde (also nach jedem Kampf einfach die Punkte draufrechnen und irgendwann hat man das entsprechende Attribut verbessert oder den Zauber gelernt...)
Viele haben das Kristarium mit dem Sphärobrett aus FF10 verglichen - das kann man leider überhaupt nicht vergleichen denn beim Sphärobrett hatte man gewisse Freiheiten in der Art der Entwicklung und konnte selber bestimmen welcher Charakter sich in welche Richtung entwickeln sollte - es konnte einem natürlich dabei passieren dass Charaktere "falsch" entwickelt wurden und es so merklich schwerer wurde - dies ist bei FF13 nicht möglich.
Nach jedem Kampf werden Punkte Aufsummiert, man bekommt einen "Rang" im Bereich von 0-5 Sternen für den Kampf angezeigt und was weiß ich nicht alles... Auch dies ist im Prinzip nur Makulatur denn wirkliche Auswirkungen auf irgendwas haben all diese Angaben nicht, einzig die Dropchancen für einige Gegenstände ändern sich auf Basis des erreichten Ranges... das war eigentlich schon alles... auch hier nur viel Wind um nix!
Größte Kritikpunkte
Hier eine kurze Erläuterung was zu der 3-Sterne Bewertung geführt hat.
Ganz unabhängig von allen Vorgängern betrachtet wird dem Spieler in FF13 einfach zu viel abgenommen. Es geht soweit dass man sich fühlt als würde man "an der Hand" durch die Levels geführt.
Außerhalb des Kampfes muss man nur geradeaus laufen. Im Kampf muss man im Prinzip nur die A-Taste drücken. Die Charakterentwicklung ist ebenfalls auf extrem niedrigem Niveau, auch hier muss nicht "entwickelt" oder "verteilt" werden sondern lediglich die A-Taste gedrückt werden, alle Fähigkeiten werden dann in einer festen Reihenfolge erlernt.
Es gibt keine Charakterstufen mehr, die Zauber sind in ihrer Anwendung unbegrenzt (kein Mana oder dergleichen mehr) Nach jedem Kampf wird man komplett geheilt etc. Jeder Charakter bekommt jederzeit "Erfahrungspunkte" ob er mitkämpft oder nicht ist egal.
Es gibt zig vollkommen belanglose Statistiken nach dem Kampf (wie den Rang)
Alles ist irgendwie kinderleicht und belanglos und da einem vom Spiel alles vorgegeben oder abgenommen wird hat man ungefähr soviel spielerische Freiheit wie beim schauen einer DVD
Positive Punkte
Es gibt bei aller Kritik allerdings auch einige Punkte die sich gegenüber den Vorgängern wesentlich verbessert haben:
Lädt man einen Speicherstand, so bekommt man kurz in Textform noch einmal den Stand der Handlung mitgeteilt. Das finde ich eine prima Sache denn das war früher immer mein Problem: Das Spiel eine Woche nicht gespielt und wenn man dann weitermachen wollte so wusste man gar nicht mehr was und warum man das überhaupt macht.
Weiter muss ich sagen, dass die KI der Mitstreiter wirklich gut ist. Es kommt selten vor dass man sich über die Aktionen der Mitstreiter ärgert und sie machen ihren Job wirklich gut. Auf der anderen Seite ist dies natürlich zwingend notwendig denn schließlich kann der Spieler so gut wie gar nichts beeinflussen und ist quasi auf die Intelligenz der KI angewiesen.
Fazit
Insgesamt betrachtet würde ich FF13 als langweilig bezeichnen. Es stellt den Spieler vor keine Herausforderungen und es gibt auch weder Rätsel noch sonstige überraschende Wendungen oder dergleichen. Es gibt keine Charakterentwicklung und der Einfluss den der Spieler nehmen kann ist über die meisten Disziplinen hinweg nur minimal.
Viele schreiben FF13 sei ein "spielbarer Film" und diesen Eindruck kann ich nur bestätigen. Da der Spieler wirklich nichts beeinflussen kann hangelt er sich von einer Videosequenz zur nächsten, ja der Spielverlauf lässt sich sogar knapp zusammenfassen:
Videosequenz anschauen - Schlauchlevel entlanglaufen. - Kämpfe mit A-Taste ausfechten - Charakter mit A-Taste aufwerten - Videosequenz anschauen (und wieder von vorne)
Die Kämpfe sind dabei eher lästig - da der Spieler hier keine Taktiken entfalten kann und der Anspruch auch entsprechend niedrig ist, will man die Kämpfe einfach nur hinter sich bringen. Herausforderungen sind praktisch nicht vorhanden.
Die Story konnte mich auch nicht fesseln. Es geht hier lediglich um irgendwelche persönlichen Probleme der Charaktere die einem irgendwie auch egal sind...
Die Story ist kein "Müll" - ich würde sagen sie ist "Nett" aber nicht vergleichbar mit einem FF7 / FF8 oder auch FF10 - es ist also eher Meckern auf hohem Niveau.
Der separat erhältliche Spieleberater für FF13 ist wie gewohnt sehr schön - leider bei diesem Spiel vollkommen überflüssig!
Da der Spieler sowieso nichts entscheiden darf steht natürlich in dem Berater auch nur das drin was man ohnehin bereits auf dem Bildschirm sieht... in meinen 15 Stunden Spielzeit habe ich nur 1x in den Berater geschaut...und das eher aus Langeweile als aus Notwendigkeit...
Ich bin wie gesagt nun etwa am Ende der 2. DVD und habe einfach keine Lust mehr zu spielen. Ich würde mir gerne die weiteren Videosequenzen anschauen um zu sehen wie der "Film" weitergeht, ich habe aber einfach keine Ausdauer mehr langweilige Schlauchlevels entlangzulaufen um langweilige Kämpfe durch Drücken der A-Taste zu bestreiten...
FF13 bietet mir leider nicht das, was ich mir erhofft hatte. Es folgt leider dem allgemeinen Trend dem (offenbar als dumm betrachteten) Spieler alles abzunehmen und Fehler unmöglich zu machen. Leider wird dem Spieler so jegliche spielerische Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit genommen was FF13 trotz aller guten Vorsätze nur zu einem durchschnittlichen Spiel macht.
15.03.2010
P. D.
Von der ersten Sekunde hat mich die sehr herausragende Grafik von FF-XIII begeistert und die Introsequenz war eine Zierde für's Auge. Mit einer schönen Verpackung, scharfen Sequenzen und einem actiongeladenen Kampfsystem weiß FF-XIII von sich zu überzeugen - jedenfalls bis zur 3ten Stunde des Spieles.
Begeistert fängt man an und sieht über die plastischen Charaktere, erzwungenen Dialoge und die Linearität hinweg, aber leider nur zu Anfang. Tatsächlich konnte ich mich in keinen der Protagonisten weder noch in die NPCs der Zwischensequenzen oder die Antagonisten einfühlen.
Ich habe bereits viele japanischen Novels (grafische Textadventures) gespielt und ich muss zu meinem Bedauern sagen, dass ich bei den unbeweglichen Charakteren mehr Emotionen empfunden habe wie bei diesen präzise animierten Figuren. Teilweise kann es wegen der englischen Synchronisation sein, aber das ist eindeutig nicht der Hauptbestandteil, der die Charaktere aus Final Fantasy XIII so unwirklich wirken lässt.
Die Emotionen sowie die Körpersprache teilen mir Desinteresse an dem eigenen Beweggrund eines jeden existierenden Charakters mit. Es mag nachvollziehbar sein wie sich die Charaktere auf Grund der Ereignisse verhalten und warum sie das tun, was sie tun, nur deren Verhalten passt nicht ins Schema, wie sich ein realistischer Mensch in einer solchen Situation geben würde.
Da ich mich in niemanden einfühlen konnte wurde der allgemeine Plot schnell zu einer etwa 1000-seitige uninteressanten Reisebroschüre.
Um aber alles nicht in die Länge zu ziehen, gebe ich zu den Hauptmerkmalen des Spieles einige Worte hinzu:
Grafik:
Die grafischen Details der Charaktere sind genial und auf jedem HD-Fernseher ein echter Genuss. Wunderbare Sequenzen grafischer Pracht gleiten von einer in die andere und von daher steht FF-XIII keinem anderen Spielehersteller nach. So gut wie die Charaktere jedoch animiert worden sind und die Menüs grafisch aufgepeppt wurden, musste doch leider teilweise die Umgebung daran leiden. Deshalb kann es passieren, dass einige Texturen lang- und breitgezogen vorkommen, ebenfalls in HD-Qualität. Wer ein trainiertes Auge hat wird hin und wieder merken, dass eines weniger angepasst zum Selben scheint. Besonders die Passagen durch die Städte hindurch scheinen lieblos und langweilig und bringen keine große Lust dazu auf sich wirklich eine Grafik genauer anzusehen.
In Menü und Kampfsystem ist die Grafik der Effekte, Charaktere, etc. wieder wirklich hinreißend und sieht mit viel Liebe zum Detail gemacht aus. Zauber, einfache Angriffe und Bewegungen sind wunderbar animiert worden und da lässt man gern mal öfters den Blick darüber schweifen.
Musik:
Die Musik, welche den Spieler durch die Welt von Final Fantasy XIII begleitet, ist gut, dennoch fehlte mir hier einiges an musikalischer Tiefe, die man der Welt hätte geben können. Es gibt viele Melodien und Lieder, welche sich sehr schön der Thematik des Plots anpassen, teils gibt es aber welche, die einfach total unverständlich sind. Ich kann mir beim besten Willen keinen Reim darauf machen, wohin in diesem Plot eine Mundharmonika passt. Mag wahrscheinlich nur mir so gehen, also werde ich nicht groß auf der Musik herumreiten.
Plot:
Die Grundidee der Geschichte, so scheint mir, ist gar nicht mal so schlecht, doch leider verliert diese wegen seiner plastischen und wenig überzeugenden Charaktere sehr schnell ihre Glaubwürdigkeit. Es kam mir wie ein halbherzig geschriebener Roman vor bei dem mehr Geld als Zuhörerschaft verlangt wurde.
Ebenfalls durch sein sehr lineares Gameplay verliert man recht schnell die Lust die Geschichte bis ans Ende zu verfolgen. Mein Antrieb war die Unglaubwürdigkeit, dass Square Enix dieses Spiel erst auf den Markt brachte und mir selber sagte, da muss doch irgendwo der Haken sein.
Da Kapitelweise nur recht lahme und halbe Sätze gesprochen werden, verliert sich der Draht zu Emotionen irgendwann komplett. Die englische Synchronisation setzt noch einen drauf und durch gezwungene Sprachausgabe fällt für mich ein ansprechender Plot völlig flach. Selbst die actiongeladenen Szenen bringen kein großes Gefühl von Dramatik herüber und somit endete für mich selbst ein interessanter Film.
Es wird oft gesagt, dass in den späteren Kapiteln des Spieles die Geschichte atemberaubender wird und man plötzlich überrascht ist von den Verbindungen, welche alle Charaktere nun wirklich haben. Keine Sorge, die verfliegt genau so schnell wie sie gekommen ist und das will bei der Länge mal was heißen.
Charaktere:
Vieles hab ich zu Charakteren bereits erwähnt. Im Grunde sind diese Charaktere hauptsächlich von anderen Spielen von Square Enix abgekupfert und erscheinen vielen (besonders Serienfans) nicht mehr als Individuen, sondern viel mehr als Kopien transferiert in einen neuen Körper.
Neulinge hätten zwar damit kein Problem, dafür aber wird es grob jedem an der Tiefe eines jeden Charakters mangeln.
Die Beweggründe werden jedem verständlich erscheinen, wie es eben in unserer Gesellschaft der Fall ist und es einer machen würde, jedoch trifft die Tatsache, dass jeder Charakter mehr gezwungen als gewollt sein Ziel verfolgt die Storyliebhaber hart. Mich konnten selbst die attraktiven Protagonistinnen nicht davon überzeugen dass sie attraktiv sind. Der Satz ist verwirrend, aber das kann ich so stehen lassen.
Ich persönlich finde es sehr schade, dass die Tiefe der Charaktere und deren Dialoge so... oberflächlich und uninteressiert in den Plot integriert wurden, wie es bei den Final Fantasy-Teilen von VII bis IX nicht der Fall ist und da war noch keine Sprachausgabe nötig um viele Emotionen auszudrücken.
Gameplay:
Wie schon so oft von allen bestätigt wurde, ist das Gameplay von FF-XIII linear, aber ich gehe mal auf weitere Aspekte ein.
Wer sich mit dem schlichten Tastenlayout zufriedengibt und durchringt, den erwartet ein Außenwelt-Tunnelsystem. Von einer Sequenz in dieses katapultiert, sind die Möglichkeiten, welche man hat, recht limitiert. Wer darauf hofft Inneneinrichtungen zu erkunden, der wird enttäuscht, diese sind sehr rar und fügen sich dem Tunnelsystem hinzu. Alle Wege die von diesem Tunnelsystem abweichen sind mit einer unsichtbaren Barriere versperrt. So ist die Erkundung einer prachtvoll animierten Welt ebenfalls sehr limitiert ausgefallen.
Sobald man die Kontrolle über einen Charakter erhalten hat (wird bis Kapitel 11 vom Spiel vorgegeben), darf man sich im Tunnelsystem fortbewegen und Gegenstände in Form von Kugeln finden, plotabhängige Konsolen anschalten oder an Speicherterminals in Läden einkaufen, Speichern natürlich und Waffen sowie Accessoires modifizieren. Ist ein Gegenstand in einer Kugel oder eine Konsole mal nicht zu aktivieren, ist höchstwahrscheinlich ein Gegner in der Nähe, der dies nicht möglich macht und dieser muss dann im Kampf strategisch besiegt werden.
Die versteckten Gegenstände sind für jedermann kaum verfehlbar, mit einem Kameraschwenker findet man alle. Desweiteren läuft man zum vorgegebenen Zielort und kommt zur nächsten Sequenz, danach wird alles wiederholt.
Das Schöne ist, dass jeder Protagonist, welcher in der aktuellen Gruppe vertreten ist, im Tunnelsystem herumläuft und belanglose Sätze daherschwafelt.
Später ist es möglich die Welt Grand Pulse weitläufig zu entdecken, Nebenmissionen zu erledigen, die daraus bestehen Monster zu vernichten, und das beliebte Chocobo-Reiten. Auch kann man den Anführer der Gruppe nun selbst wählen. Wem das zu wenig ist, der hat Pech.
Menüs:
In Final Fantasy XIII hat man auf das einzelne Leveln der Charaktere verzichtet und es wurde eine neue Möglichkeit des "Levelns" erschaffen. Jeder Charakter hat seine "Rollen", welche man mit Klassifizierungen verschiedener Angriffstechniken vergleichen kann. Im Gesamten gibt es 6 verschiedene und jeder Charakter kriegt alle, je weiter er im Plot fortschreitet. Diese Rollen beeinflussen die Fertigkeiten, welche ein Charakter im Kampf ausführt und können im Hauptmenü als "Paradigmen" in eine bestimmte Formation gewählt werden, was für einen guten Start in den Kampf ein Vorteil seien kann.
Im Kristarium können über die im Kampf gewonnenen Kristallpunkte die verschiedenen Rollen des Charakters gelevelt werden. Dieser Skill-Baum besteht aus einer Linie, welche sich über Fähigkeiten, Trefferpunkten und Magieerweiterungen in die Höhe dehnt, immer weiter zur nächsten Fähigkeit und Stufe. Selten gibt es kleinere Abzweigungen zu weiteren Fähigkeiten und somit besteht die eigentliche freie Wahl wie man seinen Charakter skillt darin, mit welcher Rolle man anfängt. Da aber weitere Stufen erst durch den Plot freigeschaltet werden können, erübrigt es sich den Charakter bzw. seine Rolle bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte überhaupt zu leveln.
Die Ausrüstung beschränkt sich auf eine Waffe und Accessoires, welche bei einem Speicherterminal mit Komponenten modifiziert werden können. D. h. man kann ebenfalls die Waffen sowie Accessoires leveln, welche stufenweise aufsteigen. Dabei ist es relativ egal welche Komponenten man dem Gegenstand hinzufügt bis dieser ihr maximales Level erreicht hat. Sobald ein Gegenstand seine maximale Stufe erreicht, kann dieser durch bestimmte Komponenten in einen neuen verwandelt werden, bei dem das Modifizierspiel wieder von vorne beginnt.Die Gil im Spiel sind sehr rar zu bekommen, also sollte man recht achtsam damit sein, wofür man diese ausgibt, denn Gil sind nur durch Verkäufe und den vorher genannten Gegenstands-Kugeln erreichbar. Direkt über Kämpfe bekommt man keine, außer, man verkauft die im Kampf gewonnenen Gegenstände.
Kampfsystem:
Das bekannte ATB-Kampfsystem ist zurück und das innovativer, schneller und strategischer. Man befehligt aktiv leider nur seinen Anführer der aktuellen Gruppe, die anderen Mitstreiter sind KI-gesteuert und können nur indirekt befehligt werden. Um die Kämpfe taktischer zu gestalten hat man die Paradigmen integriert, womit es möglich ist, während des Kampfes die Rollen jedes Charakters zu wechseln um ein möglichst gutes Ergebnis aus dem Kampf zu holen. Der Rest sollte den Serienfans als Kampfsystem bereits bekannt sein.
Desweiteren gibt es die "Esper", welche man im Spielverlauf alle erhält. Das sind die bekannten Überwesen wie Odin, Shiva('s Schwestern), etc. Für eine bestimmte Anzahl an MTP kann man diese beschwören und die Esper tritt dem Kampfgeschehen als "Charakter" bei (für eine bestimmte Zeit, versteht sich). Durch einen Tastendruck und eine Sequenz weiter übernimmt der Charakter, der die Esper unterworfen hat, die Kontrolle über eine verwandelte Form dieser und kann per verschiedenen Tastenkombinationen mächtige, elementare Angriffe ausführen.
Am Ende des Kampfes bekommt man einen Rank von 1 bis 5 Sternen, der berichtet, wie gut man den Kampf absolviert hat. Die Punkte und der Rank an sich beeinflusst lediglich, welchen Gegenstand man am Ende des Kampfes bekommt oder ob man einen bekommt. Die Kristallpunkte bleiben bei jeder Monstergruppe die gleichen.
Fazit:
Für Serienfans dieser Spielserie ist FF-XIII eine heikle Sache. Die grundlegenden Elemente des Spiels wurden teils beibehalten, einige verworfen und neu aufgesetzt. Somit trifft XIII nur schwer den Geschmack eines Serienliebhabenden. Da das Hauptelement dieser Spielereihe beständig auf einem sehr emotionalen Plot mit tiefen Eindrücken und Dialogen beruht, so wird XIII keinesfalls eine ansprechende Story als auch ein interaktives Gameplay liefern. Für Spieler, die großen Wert auf einen verständlichen Plot legen, welchen man mit Interesse verfolgt, der wird hier bitter enttäuscht sein, seien es Fans oder Neulinge. Final Fantasy XIII verspricht in den ersten 20 bis 25 Stunden eine langatmige Geschichte, die man nur dann komplett verfolgen kann, wenn man sich im Menü alle Datenlogs durchliest. Man kann dieses Spiel als einen nebenbei interaktiven Film bezeichnen, dessen Story Durchschnitt ist. Es ist schlichtweg nicht das Geld wert, wofür es verkauft wird.
Wirklich empfehlen würde ich Final Fantasy XIII, würde es ein Film sein, aber da es als Spiel verkauft wird, nicht. Wer mir nicht glauben mag, sollte es sich ausleihen, sich auf ein langes WE gefasst machen und selbst hoffen, dass ich Bullsh*t rede. Spiele gibt es bessere: kompakter, ansprechender, billiger.
Fünf Sterne positive Reviews kann ich leider von vorn bis hinten nicht nachvollziehen.