Bionic Commando

Bionic Commando - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

  01.06.2009

Völlig unterschätzter Actiontitel

Nachdem ich nun doch recht lange auf diesen Titel gewartet hatte und dieser mich auch mehr als überzeugt hat, war ich recht erstaunt über die lauwarmen Reviews, mit denen das Spiel vor allem in der Fachpresse teilweise regelrecht abgewatscht wurde.
Als Kritikpunkte häufig erwähnt wurden dabei vor allem die Radioaktivität, welche die Levelgrenzen absteckt, die angeblich unbefriedigenden Shootouts und die Tatsache, dass das Spiel keine offene Spielwelt bietet. Vor allem letzterer Punkt ist an sich etwas fragwürdig, da es keinen Sinn macht einem einwandfrei funktionierendem Actionspiel vorzuwerfen, dass es nicht etwas ist, was es garnicht sein will. Zumal Openworld Konzepte sehr häufig in repetitivem Backtracking und recht langweiligen Spielwelten enden, was für einen Shooter nicht gerade wünschenswert wäre.
Bionic Commando funktioniert als linearer Actionshooter genau so wie er soll. Man hat immer klar vorgegebene Routen und Levelziele, allerdings bewegt man sich zum Großteil in sehr weitläufigen, um nicht zu sagen beeindruckend großen, Arealen, welche es einem erlauben die großartig umgesetzte Schwingmechanik ohne Einschränkungen zu nutzen. Die Radioaktivität dient hierbei, wie erwähnt, als Levelgrenze. Obwohl es durchaus Stellen gibt, an denen die Radioaktivität recht fragwürdig gesetzt wurde, führte diese bei mir in drei Durchgängen eher selten zum virtuellen Exitus. Dies liegt vor allem daran, dass durch das Leveldesign selbst schon und den Waypoint Marker sehr deutlich gemacht wird, wo man und wo man eben nicht lang kann. Zudem deutet sich die Radioaktivität immer mit einem Warnsymbol an, so dass man sehr wohl noch genügend Zeit hat umzukehren. Ist man auch erstmal aus dem anfänglichen Stadtszenario der ersten Level raus, spielt die Strahlung sowieso kaum noch eine Rolle.
An diesem Punkt sei zu erwähnen, dass die Übergänge von einem ins nächste Szenario absolut fließend sind, wodurch der Eindruck einer sehr konsistenten Spielwelt geschaffen wird. Auch sehen die meisten Locations (vor allem die grandiosen Dschungelabschnitte) einfach superb aus, was durch die sehr gute Grafikengine erreicht wird, bei der vor allem Wert auf eine überzeugende Echtzeitberechnung des Schattenwurfs in der Umgebung gelegt wurde. Das in Kombination mit den durchgehend geshadeten Texturen lässt die Grafik immer plastisch und alles andere als durchschnittlich erscheinen. Zudem bekommt man stellenweise eine recht beeindruckende Weitsicht geboten. Etwas schade ist leider, dass das Spiel auf der Xbox 360 ab und an störendes Tearing und an sehr wenigen Stellen (beim Bosskampf gegen den mechanischen Wurm z.B.) Framedrops aufweist. Zudem besitzt es kein Antialiasing.
Als Shooter weiß das Spiel ebenfalls zu überzeugen. Das Zielen funktioniert wie in jedem 3rd Person Shooter durch den rechten Analogstick mit der Möglichkeit durch Druck des Sticks in einen Zoommodus zu schalten. Trefferfeedback bekommt man, neben den Animationen der Gegner, durch Energieleisten, welche für jeden Gegner am oberen Bildrand angezeigt werden, sobald man einen Treffer erzielt. Mehr visuelles Feedback bei einem Treffer am Gegner selbst wäre hier sicher wünschenswert gewesen, allerdings ist das ein vernachlässigbar kleiner Kritikpunkt, wenn man bedenkt, dass die Steuerung einwandfrei ist wieviel bei einem Shooter anscheinend immer noch schiefgehen kann (man schaue sich zum Vergleich die grauenvolle Steuerung von Resident Evil 5 an). Zusätzlich gibt es noch Trefferzonen, weshalb es sich vor allem zu Beginn lohnt darauf zu achten, obere Körperregionen anzuvisieren.
Ergänzt werden die Kämpfe durch die Fähigkeiten, welche einem durch den bionischen Arm ermöglicht werden. Man lernt im Verlauf das Spiels u.a. Gegenstände oder Gegner in die Luft zu befördern und mit einem Schlag in andere Gegner zu schleudern. Später hat man sogar die Möglichkeit Gegner direkt mit dem Arm zu greifen und wegzuschleudern, welches sich mit zum effektivsten (und spaßigsten) Angriff entwickelt. Als kleiner Kritikpunkt bleibt beim Kampfsystem letzendlich nur anzumerken, dass man für die alternativen Waffen im Spielverlauf wirklich nur das nötigste an Munition bekommt um eben bestimmte Abschnitt mit dieser Waffe zu meistern. Danach ist man dann meistens wieder auf die Fähigkeiten des Arms oder die Standardwaffe und die (sehr effektiven) Granaten angewiesen.
Repetitiv wird das Spiel in den Kämpfen trotzdem nie, da man sowohl mit neuen Umgebungssituationen als auch mit genügend unterschiedlichen Gegnertypen konfrontiert wird, die verschiedene Vorgehensweisen erfordern. Mechs sind z.B. nur von hinten verwundbar und tauchen später in fliegenden Varianten auf oder mit riesigen Laserkanonen, was immer eine andere Taktik erfordert, welche auch abhängig davon ist, in welcher Kombination mit anderen Gegnern sie auftauchen. An sich gibt es, wie in den meisten Actiontiteln nur eine Hand voll Gegnertypen, aber das Leveldesign macht's hier einfach. Die Bosse sind nebenbei auch klasse designt und verlangen immer nach einer bestimmten Taktik, die es erstmal herauszufinden gilt. Bezeichnet man Bionic Commando als einseitig, watscht man gleichzeitig das komplette Genre ab.
Beim Abarbeiten der Kritikpunkte viel zu kurz gekommen ist die Schwingmechanik, welche das Spiel auszeichnet und besser nicht sein könnte. Den gewünschten Ankerpunkt kann man immer exakt anvisieren und sich so perfekt kontrolliert von einem zum nächsten Punkt schwingen. Es gibt dabei kaum Dinge, an denen man sich nicht festkrallen kann. Hängt man am Rand unter einer Brücke, schwingt der Protagonist sich per Knopfdruck auch problemlos auf diese. Das Spiel erkennt solche Stellen dabei immer, wodurch das manövrieren durch die Areale nach kurzer Gewöhnungszeit zum Kinderspiel wird. Es ist schwer zu vermitteln, wieviel Spaß es macht, sich durch die Hochhausschluchten, oder Höhlen- und Dschungelabschnitte und was es da noch so gibt, zu schwingen und wie intensiv vor allem Kämpfe gegen sehr mobile Gegner dadurch werden.
Abschließend kann ich dieses Spiel nur jedem ans Herz legen, der für Shooter etwas übrig hat und nicht abgeneigt ist sich mit einem Spiel etwas länger auseinanderzusetzen. Unfair ist das Spiel jedenfalls zu keiner Zeit, es bestraft Fehler allerdings ähnlich hart wie ein Ninja Gaiden.

  01.06.2009

Top-Action

Über Story und Gameplay wurde schon viel gesagt, deshalb hier meine Kritik: Nach langer Zeit habe ich mir nun wieder ein Spiel für die Xbox geholt, und meine Erwartungen an Bionic Commando wurden sogar übertroffen. Angefangen bei der langen Spieldauer, dem umfangreichen Bewegungs-und Kampfrepertoire und mit der coolen Spielidee aufhörend.
Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit macht das Spiel einfach riesigen Spaß, man lernt bis zum Schluss neue Fähigkeiten und kann diese auch sinnvoll einsetzen. Zwischendurch warten riesige, cool designte Endgegner darauf, besiegt zu werden. Von mir die volle Punktzahl, ich hoffe auf einen Nachfolger!

  29.05.2009

Unterdurchschnittliches Spiel

Man hätte bei dem Spiel mehr Mühe geben sollen. Denn wenn schon die Grafik nicht überzeugt (zumindest mich) sollte die Steuerung gut sein. Leider ist diese auch nicht gut geraten und so bleibt es ein nettes Spiel für zwischendurch.

Freunde der leichten Unterhaltung werden Spaß daran haben.

  25.05.2009

Gutes 3d Jump & Run

Wenn man sich 'Bionic Commando' ansieht, könnte man schnell dem Irrtum erliegen, man habe ein Sandbox-Spiel à la "GTA" vor sich, nur dass der Protagonist diesmal mit speziellen 'bionischen' Kräften ausgestattet ist.
Beim Anspielen merkt man aber doch sehr schnell, dass es doch 'nur' ein 3D Remake des alten NES Titels aus den 80ern ist (den ich selbst allerdings nie gespielt hatte). Hauptfeature des Titels ist der bionische Arm des Helden, mit dem er sich an allen möglichen Vorsprüngen festhalten und hochziehen, im späteren Spiel Gegner und Gegenstände schleudern und Munition zu sich heranziehen kann - leider ist das alles nicht neu, Stichwort "Zelda" oder "Castlevania".

Dem durchaus vorhandenen Spielvergnügen etwas abträglich sind die sehr kurzen, teilweise unfairen Levels in einer von einer Massenvernichtungswaffe getroffenen, teilweise überfluteten fiktiven Stadt. Sobald man zu sehr von dem quasi fest eingeplanten Kurs abweicht, stürzt man ins Wasser oder gerät in Strahlung. Der virtuelle Exitus tritt dann binnen Sekunden ein, so dass man nur noch mit Glück entkommen kann und andernfalls nach kurzem Ladebildschirm vom letzten Speicherpunkt startet; meistens ist das der Levelbeginn. Halt eine typische Jump & Run Mechanik, nicht mehr und nicht weniger.

Ein weiteres Malus des Titels im Vergleich zu Next Gen Mitbewerbern: die Auswahl der Waffen. Die Primärwaffe soll wohl eine Pistole darstellen, erinnert aber eher an eine Knallerbsenknarre als einen Colt o.ä. Von Zeit zu Zeit wird durch einen permanent im Hintergrund präsenten Sprecher (anscheinend der Held aus dem 80er Jahre Titel namens 'Super Joe'...?) Nachschub in Form diverser Standardwaffen (Pumpgun, Snipergewehr, Raketenwerfer etc.) verstreut. Für größere Zwischen- und Endgegener ist deren Einsatz ratsam bzw. unabdingbar, kleinere Widersacher in Form von bionischen Terroristen oder sowas räumt man nach kurzer Eingewöhnung relativ elegant mit dem Arm aus dem Weg; notfalls hilft hier auch die Standardwaffe aus dem Spielzeugfachgeschäft.

A propos Steuerung: diese ist überraschend gut umgesetzt und m.E. das größte Plus des Spiels. Das Schwingen am Arm macht Spaß, Stürze auf den Erdboden enden niemals tödlich (im Gegensatz zu Wasser & Strahlung, s.o.) und es gibt mehr als nur ein paar Spezialmanöver, die alle Schritt für Schritt freigeschaltet werden. Hinzu kommen etliche Sonderaufgaben, von 'finde die versteckten Symbole' bis hin zu 'Räume x Feinde mit Aktion y aus dem Weg' etc.

Weniger gut ist kommt die Grafik daher; es gibt wenig Details, und außer den omnipräsenten Marken-Colaautomaten (die wohl alle einbetoniert sein müssen - Autos darf man schleudern, Automaten nicht, anscheinend um das product plaecement nicht zu sabotieren...?) ist mir kaum etwas wirklich aufgefallen, auch wenn man sich bei den Szenarien (Stadt, Höhlen, Park, etc.) durchaus Mühe gegeben haben mag. Irgendwie wirkt alles zu 'fitzelig' und nicht für Next Gen-Konsolen gemacht.

Noch ein letztes Wort zur Story: die kann man wohl getrost abhaken. Es geht mal wieder um einen fiktiven Staat in nicht allzu ferner Zukunft, einen widerwillig zum Dienst gepressten Helden und fiese Politiker. Dazu kommen noch die weibliche Hauptrolle und böse Terroristen sowie jede Menge vorhersehbare Wendungen und Verwicklungen. 3 Sterne für ein nettes Jump & Run in neuer 3D Optik, das noch viel Raum für Innovation gehabt hätte.

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Details zum Spiel

Hersteller:
Capcom
Entwickler:
GRIN
Genre:
Action Adventure
Release:
22.5.2009
Plattformen:
Xbox 360, PlayStation 3, Windows
Spieler:
1 bis 8
Multiplayer:
Ja
USK:
Keine Jugend-
freigabe gemäß § 14 JuSchG

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