08.01.2008
Kenner der Reihe können zugreifen!
Inhaltlich: Ich gehe davon aus, dass Sie bereits Wissen, worum es sich bei den Splinter Cell Spielen handelt. Im vierten Teil der Reihe spielt man als Sam Fisher, dem "Helden" der Reihe einen Doppelagenten, der von seiner Agency, dem Third Echelon, einer Untergruppe der NSA, als Doppelagent (Namensgebend für den Untertitel des Spiels: Double Agent) eingesetzt wurde, um die Terroristengrupe JBA zu infiltrieren.
Dass Optik und Steuerung auf der Wii anders als auf dem Computer sind, dürfte jedem klar sein. Dennoch sei hier erwähnt, dass mit deutlich schwächerer Grafik zu rechnen sein muss. Da sich Wii-Spieler in der Regel dessen bewusst sind beginne ich am besten mit der Steuerung.
Diese ist unterm Strich sehr gelungen, auch wenn es ein wenig Einarbeitung bedarf. Wer aber schon gut mit Wiimote und Nunchuck umgehen kann, wird wenige Probleme haben. Die Tasten wurden gut ausgenutzt, jedoch ist das Spiel wenig bewegungssensitiv. Lediglich beim Knacken von Schlössern, beim Bewegen der Kamera, beim Springen und beim Lehnen an die Wand werden Bewegungen von Wiimote oder Nunchuck benötigt.
Leider werden die Bewegungen des Nunchuck nicht immer richtig erkannt, daher kann es passieren, dass Sie auf einmal springen, obwohl sie beim Zielen mit der Waffe die Schulter wechseln wollten. Wenn ein Gegner in der Nähe ist, kann sich das laute Springen sehr nachteilig auswirken.
Da ich bisher Splinter Cell nur auf dem PC gespielt hatte, bin ich von den vielen Tasten verwöhnt, daher nervt es mich ein wenig, dass ich die 3 Sichtgeräte (Nachtsicht, Thermalsicht, EMF-Sicht) nur durchschalten kann, anstatt, dass sie auf verschiedenen Tasten legen.
Die Laufgeschwindigkeit hängt davon ab, wie weit Sie den Controlstick auf dem Nunchuck in die Laufrichtung drücken. Bei einer leichten Neigung schleicht Sam auf leisen Sohlen, drücken Sie bis zum Anschlag, läuft er.
Die Steuerung ist insofern solide, bietet aber auch nichts besonderes.
Die Grafik ist nicht besonders hübsch, aber das dürfte einen Wii-Spieler nicht überraschen. Es gibt erfreulicherweise so gut wie keine Performance-Einbrüche. Die einzigen, die ich bisher feststellen konnte waren im Ellsworth Gefängnis, dem zweiten Level des Spiels.
Das Nachtsichtgerät ist leider unbrauchbar, da die Kontraste quasi deaktiviert werden und man so nicht wahrnehmen kann, wo sich Lichtquellen befinden. Das Problem dabei ist, dass man nur eine geringfügige Aufhellung des Bildes hat, gleichzeitig aber auch ohne es zu bemerken ins Licht tappen kann. Stellen Sie lieber das Spiel etwas heller (in den Optionen möglich) und lassen Sie die Nachtsicht links liegen. Ironischerweise sind in der Thermalsicht an einigen Stellen die Lichtkegel deutlich erkennbar.
Was der Performance zu Gute kommt, aber sich nachteilig auf das Gameplay auswirkt ist die Tatsache, dass sich einige Lampen nicht zerschiessen und/oder deaktivieren lassen.
Ansonsten ist die Grafik ordentlich. Es gibt relativ hübsche Feuer- und Lichteffekte, sowie Hitzeflimmern, Überstrahlung und Unschärfeeffekte.
KI: Die KI hat mich ein wenig überrascht. Während im ersten Splinter Cell die Wachen bereits im niedrigsten Schwierigkeitsgrad sehr aufmerksam waren, war mir der dritte Teil selbst im höchsten Modus beinahe zu leicht. Auf der Wii habe ich aufgrund der Steuerung auf normal (dem niedrigsten, der drei Schwierigkeitsgrade) begonnen und war erstaunt, wie gut das Gehör der Gegner war und wie Reaktionsschnell sie waren. Auch kam es nicht mehr vor, dass sie (wie in beispielsweise Teil 3) auf magische Weise wussten, dass man hinter ihnen Stand und auch wird nurnoch selten auf ein- und denselben Punkt gestarrt, wie es in den Vorgängern häufig der Fall war. Bedauerlicherweise jedoch hängen die Gegner gern an Wänden fest, oder die Partner versperren den Weg.
Wiederspielwert: Aufgrund der vielen optionalen und konträren Missionsziele, macht das erneute Durchspielen viel Spaß. Da Sie für zwei Seiten arbeiten reizt es, das Spiel erneut zu spielen, allerdings primär für die jeweils andere Seite, u.a. um einfach herauszufinden, was die Reaktionen sind. Tatsächlich hat das Vertrauen einigermaßen Auswirkungen auf das Spiel, da sich die Ausrüstung verändert, je nachdem, wem sie wie Loyal gegenüber sind.
Multiplayer: Bedauerlicherweise fehlt ein Online-Modus, jedoch gibt es einen Splitscreen-Coop-Modus. Den konnte ich allerdings noch nicht ausprobieren, da mir dafür ein zweiter Nunchuck fehlt.
Schwierigkeitsgrad: Die Schwierigkeitsgrade sind recht knackig und da die Steuerung relativ ungewöhnlich ist, ist Einarbeitung vonnöten. Wenn man noch nie Splinter Cell gespielt hat, wird man größere Schwierigkeiten haben, sich einzufinden, da man von der schieren Menge der Gegenstände erschlagen wird und das Schleichen noch nicht zur Routine gehört. Sich gleichzeitig mit der unbekannten Situation UND der Steuerung vertraut zu machen kann sich schwierig gestalten.
Sonstiges: Wenn man Double Agent für den PC besitzt und daheim eine Wii stehen hat, so ist der Kauf dennoch zu empfehlen, denn Inhaltlich unterscheidet sich die Wii klar vom PC. Man spielt auf den beiden Plattformen gänzlich unterschiedliche Level, auch sucht man auf dem PC den Koop-Modus vergebens, wohingegen sich der Besitzer der PC-Version über den Online-Modus freut.
Ärgerlich an dem Spiel ist, dass sich die Sprache nach der Sprache der Konsole richtet. Wer seine Wii auf Deutschland eingestellt hat, muss sich mit der Grauenhaften deutschen Sprachausgabe herumschlagen.
Unterm Strich kann ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen, da Splinter Cell Double Agent auf der Wii (mir) genauso großen Spaß wie auf dem PC (xBox 360 besitze ich leider nicht) gemacht hat und durch das alternierende Leveldesign einen neuen Reiz zum Durchspielen bietet, selbst wenn man die PC-Version bereits besitzt. Jedoch muss man über technische Schwächen hinwegsehen können, sich darüber im Klaren sein, dass es ein STEALTH-Shooter ist, also kein Geballer bietet und, dass es kein einfaches Spiel ist. Ich würde Neulingen abraten und empfehlen, erst einen der Vorgänger auf einer anderen Plattofrm zu spielen.
17.12.2007
entnervt....
... habe ich das Spiel nach nichtmal 24 h zurück gebracht wo ich es gekauft hatte. Der Grund dafür ist simpel: Das Spiel ist einfach schrecklich umgesetzt. Die Grafik sollte ja noch in Ordnung sein, da muss man ja wissentlich bei der Wii AbStriche machen, aber die Steuerung des Doppelagenten ist einfach ein Graus. Wie kann man nur eine Steuerung so programmieren, dass man die Kamera via Wii-Pointing ausrichten muss, immerzu... Das war ja sogar bei den SImpsons besser gelöst, und hat mich dort schon schier zur Verzweiflung gebracht.
Ich habe das Spiel also nach dem ersten Level entnervt aufgegeben und zurückgebracht, der Herr Media Markt hatte mich im vollstem Verständnis angeguckt und mir die Gutschrift fertig gemacht.
Meine Erkenntnisse:
1. Portierungen immer mit Vorsicht geniessen
2. Nur Leute mit starken Nerven und hoher Frustresistenz sollten solche Spiele angehen
3. Die Wii kann sehr viel besser arbeiten als man mit solchen Spielen demonstriert bekommt.
Meine Wertung:
Nachdem ich mir das Spiel nach der guten Wertung hier gekauft habe gebe ich zwei Sterne, weil ich nicht der typische "Ego-Shooter-Zocker" bin und mit so einem Titel Neuland betreten habe. Geschmäcker sind verschieden und so gibt es sicher auch hier welche, denen das Spiel Freudentränen bereiten wird. Allen Gelegenheitszockern mit kleiner Frustgrenze und mit wenig Nervenstärke sollten die Finger davon lassen.
26.11.2007
Flop auf ganzer linie
Ich spiele nun seid langem die Splinter Cell reihe und habe mir Double Agent für die Wii geholt in der hoffnung ein gutes spiel in die finger zu kriegen.
Zuhause angekommen hab ich es direkt in die Wii geschmissen und losgespielt.
Was mir schon zu anfang auffiel ist die grottenschlechte grafik, für eine Next-Gen konsole für die Wii ist das unter aller Sau was man da abgeliefert bekommt, Schatten wirken kantig, feuer besteht aus 2d grafiken und die texturen sind verpixelt und verwaschen. Wenn die Grafik das einzigste Manko wäre wär ja noch alles ungefähr in ordnung, aber die Steuerung musste natürlich auch in den Sand gesetzt werden, in Feuergefechten oder anschleich situationen ist die Wahl der knöpfe nicht gut gelegt, sich an die wand anlehnen oder Springen mit dem Wii-Nunchuck ist ja eine gute idee, aber wenn das Teil auch manchmal nicht richtig reagiert kommen sehr schnell frust situationen auf da die Speicherpunkte weit auseinander liegen.
Wer das Spiel unbedingt haben will sollte vorest einmal antesten und nicht direkt mit seinem ersparten ins nächste kaufhaus preschen.