04.05.2008
Multiplayer hui, Einzelspieler pfui
Zunächst die drei Sterne. Wie komme ich darauf. Ganz einfach:
Multiplayer: 5 Sterne
Einzelspieler: 1 Stern
(5 + 1) : 2 = 3 (Sterne)
Streckenvielfalt:
Gehen wir doch mal näher auf dieses sehr ...naja... "lustige" Spiel ein. Den Spieler erwarten 32 mehr oder minder abwechslungsreiche Strecken. Die Qualität dieser schwankt zwischen "Wow!!!" und "Darüber wollen wir besser keine Worte verlieren". Stichwort: Mario Raceway und Ghost Valley. Was ist bei diesen Strecken so unterschiedlich? Mario Raceway strotzt nur so vor Ideenvielfalt und Details. Es ist einfach schön diese nur mal zu betrachten. Ghost Valley...ein Königsbeispiel für die sehr schwankende Qualität: Die Strecke besteht aus einem völligen ebenen Holzweg der mit braunen Kästchen als Bande dasteht... jup. Das wars. Gut, hin und mal wieder fliegen ein paar nette Buuhuus durch das Bild, aber es gibt noch nicht mal einen 2D-Hintergrund.
Fahrervielfalt:
Respekt Nintendo. Ich glaube ich habe noch nie ein Spiel gesehen, das mit so wenig Aufwand so einen Erfolg erzielt wie Mario Kart Wii. Man hat jetzt satte 26 Fahrer (nach dem Freischalten) zur Verfügung. Und nicht nur das! Jeder dieser Fahrer hat sogar mind. 6 Fahrzeuge zur Auswahl (3 Karts und 3 Bikes). Damit müsste uns eine enorme Entscheidungsfreiheit gepaart mit wirklich individuellen Fahrereigenschaften vom feinsten erwarten, nicht wahr? Zusammen macht das ja immerhin 156 Kombinationsmöglichkeiten. Klingt toll, was? Ist es aber nicht. Warum? Nun, weil alle 26 Fahrer in 3 Gewichtsklassen eingeteilt sind, und zwar in Leicht, Mittel und Schwer. Und jeder, ja schon richtig gehört, JEDER Fahrer seiner Klasse hat zu 100% die identischen Werte und das selbe Verhalten. Sprich macht es keinen Unterschied ob ihr nun Mario oder Luigi fahrt... sie spielen sich völlig identisch. Es macht auch keinen Unterschied ob ihr Toad oder Baby Mario fahrt...auch sie sind völlig identisch vom Spielverhalten her. Wenn wir das berücksichtigen haben wir unterm Strich also noch 3 Fahrer. Also gut, kommen wir zu den Fahrzeugen. Ungelogen... Jedes Fahrzeug jedes Fahrers hat auch hier im Grunde die selben Eigenschaften und zwar "Standart", "Gute Beschleunigung aber langsam", "Langsame Beschleunigung aber schnell". Sprich macht es auch hier keine Unterschied welchen Fahrer ihr wählt. Jeder hat die selben fahrbaren Untersätze. Was ist los, Nintendo? Hat es für ein Balancing Team nicht mehr gereicht?
Steuerung:
Also da kann man nicht meckern. Mit einem Controller ist die Steuerung schön angenehm und präzise gehalten. Mit dem Wheel zu spielen macht richtig Spaß, man wird zwar nicht unbedingt damit die Meisterrekorde aufstellen können, aber wenn es um das Feeling geht ist das Teil echt top.
So, jetzt wirds ernst. Stecken wir den Vorschlaghammer mal zurück und fangen wir mal mit dem positiven Aspekt an: Der Multiplayermodus. Und hier kommt er auch schon.
Multiplayer:
Respekt. Also wenn es um Funracing pur und in reinster Form geht, dann kommt zu Mario Kart Wii. Wenn eure Kumpels und auch eure Wenigkeit nicht fast nonstop brüllend und drohend vor dem Bildschirm kleben, und dabei so richtig die Post abgeht gibts dafür nur einen Grund: Ihr solltet mal das Spiel starten. Gnadelose Itemschlachten, tolle Verfolgungsjagden und schöne Battlemodi (auch wenn hier im Vergleich zu den Vorgängern Abstriche gemacht wurden) erwarten euch. Was ich etwas schade finde ist, dass man nicht mehr zu zweit Grand Prixs fahren kann. Schade. Gut, man bekommt im Versus Modus zwar jetzt ähnlich wie im Grand Prix Punkte was im Endeffekt einen selbst gebauten Grand Prix gleich kommt, aber das wahre ist das nicht. Es fehlt einfach irgendwie das Wettbewerbsgefühl. Zudem kommt alle 4 Rennen eine Pseudosiegerehrung für die ersten drei. Nervt etwas, aber man kanns abbrechen und mit ein paar Momenten Verzögerung gleich weiterracen. Ist zu verzeihen, und daher gibts für den 1A Multiplayer die volle Punktzahl. Aber...
Einzelspieler:
In ein paar Rezensionen hab ich hier und da mal das Wort Suchtfaktor und Mordsspaß gelesen. Nichts für ungut, aber ich kann dem vorne und hinten nicht zustimmen. Der Einzelspielermodus dieses Spiels hat keinen Suchtfaktor, sondern einen Frustfaktor. Und zwar einen ordentlichen. Vergesst alles was ihr bisher über Mario Kart wusstet. In den vorherigen Spielen waren die Computergegner Zuckerpuppen die einen absichtlich haben gewinnen lassen im Gegensatz zu hier. Die Computergegner sind hier gnadenlose, knallharte Konkurrenten die vor nichts zurückschrecken um euch den Sieg in letzter Sekunde zu vermiesen. Es kommt mehr wie einmal vor, dass man in diesem Spiel den Controller am liebsten auf den Boden knallen würde, glaubt mir. Bei diesem Spiel muss man sich einem klar sein: Egal wie gut ihr seid, egal wie gut ihr die Strecken in und auswendig kennt, egal ob ihr perfekte Runden fahrt vor denen die Programmierer erblassen würden, ihr werdet mit ziemlicher Sicherheit regelmäßig verlieren und euch wird immer jemand an der Backe kleben. Warum? Erstens hat dieses Spiel ein viel zu straffes Handicap. Wenn der Gegner hinter euch ist, fährt er z.T. locker 50% schneller und holt in Nullkommanichts wieder auf. Was dabei besonders lustig ist, denn die Computer fahren alles andere als gut. Sie machen überall Fehler, rammen die Bande, bremsen obwohl sie das nicht müssen, rasen frontal in Hindernisse und oder in sonstige Fallen...und trotzdem sind sie immer direkt hinter einem und beim kleinsten Fehler ist man sofort 4 Plätze weiter hinten. Zudem kam Nintendo auf die glorreiche Idee das es nicht schlecht wäre, dass man jetzt bereits am dem vierten Platz ab und zu mal einen blauen Panzer bekommen kann. Für alle dies nicht wissen: Der blaue Panzer ist ein Item, dass den ersten trifft, ihn weit in die Luft schleudert, so das er nicht weiterfahren kann und dann mit null Geschwindigkeit wieder auf den Boden aufklatschen lässt. Das man als erster somit 1 - 2 blaue Panzer PRO RUNDE (3 - 6 Stück pro Rennen) abbekommt ist keine Seltenheit. Besonders lustig ist das, wenn das in der letzten Kurve eines Rennens passiert und man damit mal so schnell 8 Plätze nach hinten geworfen wird, obwohl man das ganze Rennen unangestritten den ersten Platz halten konnte. Spielspaß mit Suchtfaktor, eben (Vorsicht, Ironie). Aber es kommt noch besser. Nintendo hat ein Vergnügen daran in ihren Rennspielen den KI-Gegnern unfaire Vorteile zu geben, so auch hier. Die Gegner fahren durch Fallen, Hindernisse oder Verlangsamungszonen durch wie als ob sie gar nicht existent wären, nur damit sie aufholen und überholen können (schaut mal eine Weile in den Rückspiegel, ihr werdet überrascht sein, was da hinten so alles passiert). Zudem arbeiten alle Gegner auf der Strecke zusammen gegen den menschlichen Spieler. Wenn ihr auf dem dritten Platz seid und der zweite einen roten Panzer bekommt (rote Panzer verfolgen das Ziel vor euch und bremsen es aus) so könnt ihr euch SICHER sein, dass er den Panzer nicht nach vorne werfen wird um erster zu werden, sondern nach hinten auf euch, damit ihr auch gar nicht auf die Idee kommt eine ernste Chance zu haben der Computerallianz den Sieg streitig zu machen. Sprich: Es kommt nicht auf euer fahrerisches Können an, ob ihr ein Rennen gewinnt oder nicht (gut, zu einem gewissen Grundsatz schon. Ihr müsst halt wissen wie die Strecke aussieht, so das ihr nicht dauernd aneckt bzw. in Fallen fahrt), sondern rein auf euer und auf das Itemglück der Gegner. Ein Rennen kann perfekt aussehen und ihr kommt mühelos als erste durchs Ziel, oder ihr könnt einfach nur chancenlos sein, egal wie gut ihr fahrt, was besonders lustig ist, wenn es auf der letzten Strecke zu einem heftigen Punkteduell zum Erst- bzw. Zweitplatzierten kommt. Kurzum: Ich verstehe nicht wie da manche Spieler auf hohen Spielspaß und Suchtfaktor kommen. Also... wer auf ein Rennspiel, wo es so ziemlich egal ist wie gut ihr seid und auf grenzenlos unfaire Computergegner steht ist hier genau richtig. Auch hier hatte man den Eindruck, dass Nintendo nicht in der Lage war ein gutes Balancing und eine fordernde KI zu programmieren, was mit einfach nur unfairen Computergegnervorteilen kompensiert wird.
30.04.2008
Mein bisheriger Lieblings-Titel auf der Wii!
Bunt, schnell, unterhaltsam, kurzweilig - so sollte ein Wii-Spiel sein. Und das alles ist Mario Kart. Schon seit ich mein SNES bekam und dort Mario Kart zockte hat mich das Spiel in den Bann gezogen. Und jetzt gibt es den würdigen Nachfolger auf der Wii. Die Steuerung mit oder ohne Lenkrad macht richtig Spass, die Rennen sind spannend und nicht zu leicht, sodass man auch als versierter Spieler seinen Spass daran hat. Das größte Spielvergnügen stellt sich dann ein, wenn man gegeneinander zockt (ob nun online oder in persona).
Ich gehöre eigentlich nicht zu den typischen Zockern (bin dem Alter eigentlich schon entwachsen), aber dank dieses Spiels hat sich die Anschaffung der Wii allemal gelohnt. Es begeistert einfach alle Altersklassen, mein Vater (>50) spielt genauso gern wie die Kleinen in der Verwandtschaft. Mach wohl auch die "untypische" Steuerung, diese klassischen Controller haben meinen Vater bisher immer abgeschreckt, das Lenkrad findet er aber einfach super.
Meiner Meinung nach bisher DER Titel für Wii, sollte in keiner Wii-Sammlung fehlen, wird mit Sicherheit ein Klassiker.