31.01.2009
Abwechslungsreich, Umfangreich aber schwer
Also ich habe das Spiel jetzt fast durch und ich muss sagen, ich bin an manchen Stellen fast verzweifelt. Gerade die Fahrten über Eis sind sehr kompliziert und die Aktionen, die man machen soll, sind sehr schwer durchzuführen.
Das Spiel überzeugt mich jedoch durch große Abwechslung und ein umfangreiches Fahrzeugangebot. Zwar sind dies keine Originalmarken, aber man kann verschiedene Autos, Buggys, Motorräder, LKWs usw steuern, was zum einen nie Langeweile aufkommen lässt und einen immer wieder vor neue Herausforderungen stellt.
Die Grafik ist für die PS3 zwar kein Überflieger aber kann sich trotzdem sehen lassen und kommt ohne großes Ruckeln und Bugs ins Ziel.
Soweit ein schönes Spiel, das mal etwas anderes al die üblichen Rennspiele darstellt.
11.11.2008
Riotguns Stuntman-Rezension: Achtung, hohes Suchtpotenzial!
Wer erinnert sich noch an das erste 'Stuntman', welches seinerzeit auf der PS2 zu einem Überraschungshit wurde? Für die Next-Gen-Version hat man mit einem neuen Entwicklerteam eine inoffizielle Fortsetzung auf den Markt gebracht: 'Stuntman: Ignition'. Ob der Nachfolger nur eine spröde Abkupferung ist oder auch eigene Akzente setzen kann, erfährt Ihr im folgenden Test.
Das Spielkonzept...
-------------------
...dürfte niemanden überraschen, denn es beinhaltet exakt dasselbe, das schon den Vorgänger ausgezeichnet hat. Als Stuntman dreht man insgesamt 6 Filme à 6 Szenen, wobei sich das Spiel große Mühe gemacht hat, bekannte Franchisen aufs Korn zu nehmen. Wer sich also beim Film "Night Avenger" nicht an die Batman-Reihe erinnert fühlt oder die Bond-Persiflage "You never will kill me again" nicht erkennt und darüber lachen kann, hat entweder eine große Wissenslücke in Sachen Film oder nicht allzuviel Humor.
Da die Filme alle recht abwechslungsreich gestalten worden sind (u.a. auch an die Filme 'Bullitt', 'Ein Duke für alle Fälle' und 'Dantes Peak' angelehnt), hält sich die Eintönigkeit in Grenzen, auch wenn man spätestens beim dritten Film fast alle Stunt- und Regieanweisungen schon mal gefahren ist. Wem das nicht genug ist, der kann im Freistil-Modus, in Werbespots und Stuntshows noch weitere 12 Stuntszenen durchspielen, die auch alle etwas knackiger sind, da hier schon bei der ersten nicht oder falsch ausgefahrenen Anweisung unweigerlich neu gedreht werden muss.
Das Spielkonzept setzt also auf Bewährtes, ohne viel Innovation, was aber dennoch prima klappt, da der Suchtfaktor auch hier wieder zuschlägt.
Spielkonzept: 8/10
Grafik, Sound & Steuerung
-------------------------
'Stuntman: Ignition' ist einer der frühen Titel für die PS3 und so ist es verständlich, dass das Spiel nicht allzuviel Ressourcen aus der Konsole herausholt. Die meiste Arbeit ist ganz klar in die Streckenabschnitte und Karossen geflossen, die der Spieler (be)fährt. Darüber hinaus sind leider am Streckenrand oftmals einfachste Texturen zu erkennen und auch die Gebäude, die nicht spektakulären Explosionen und Einstürzen unterworfen sind, sehen verdächtig nach PS2 aus. Aber überall dort, wo sich die Action abspielt, schafft der Titel es dennoch eine gehörige Portion Rasanz ins heimische Wohnzimmer zu transportieren, auch dank der Film-Trailer, die jedoch leider keine Originalaufnahmen des Spielers beinhalten, sondern vorprogrammiert sind.
Dazu trägt auch die Soundkulisse bei. Zu jeder Szene eines jeden Films hat man einen eigenen Score komponiert, der im Hintergrund abläuft und das Geschehen auf dem Bildschirm dramatisch unterlegt. Und dass ein Stuntman-Titel seine Hausaufgaben in Sachen Detonations-, Fahr- und Crashgeräuschen macht, gehört fast schon zum Selbstverständnis eines auf Stunts aufgebauten Spiels.
Die Steuerung ist ebenfalls nicht revolutionär, sondern effektiv und nach kurzer Eingewöhnungszeit sehr angenehm und intuitiv. Natürlich steuern sich Motorräder anders als Sportwagen, Pickups, Monster Trucks oder schwere Sattelschlepper. Hier muss erst für jeden Fahrzeugtyp das richtige Fahrverhalten ausgekundschaftet werden, bevor man sich in ernster Absicht an die Filmszenen wagt oder in einer Haarnadelkurve die Handbremse betätigt. An einer mangelhaften Steuerung wird man jedenfalls nicht scheitern.
Grafik 6,5/10
Sound 8/10
Steuerung 8,5/10
Schwierigkeitsgrad & Spielzeit
------------------------------
Wenn THQ eins gelernt hat, dann dass das originale Stuntman selbst für geübte Spieler einfach zu schwer war. Daher hat man SI entschärft, so dass man sich bei jeder Filmszene 4 verkorkste Anweisungen leisten kann, ehe neu gedreht werden muss. Das bedeutet natürlich auch, dass man spätere Szenen wohl niemals im ersten oder zweiten Versuch schafft, dafür aber mit etwas Streckenkenntnis nicht mehr scheitern sollte. Hier stellt sich die Frage, ob hier nicht zuviel entschärft wurde, denn Spieler, die nur den Stunt zu Ende bringen wollen und sich nicht um die Sterne-Bewertungen kümmern, sind ratzfatz durch das Spiel durch.
Will man hingegen bei jedem Stunt 5 Sterne erreichen, so entfaltet das Spiel immer noch einen enormen Suchtfaktor. Hierzu ist es erforderlich die Stunt-Kette nicht abreißen zu lassen. Als Stunts zählen z.B. Lückenfahren, Sprünge, Regieanweisungen, knappes Fahren an Wänden, Autos etc. Jedesmal, wenn also ein Stunt ausgeführt wurde, zählt das Spiel einen 2-sekündigen Counter runter. Sollte bis dahin kein weiterer Stunt gemacht worden sein, ist die Kette gerissen und die 5 Sterne dahin.
Es ist also eine genaueste Streckenkenntnis erforderlich, denn oftmals muss man in einem ganz bestimmten Winkel an eine Kurve heranfahren, vor dem Sprung eng an einem Fass oder ähnlichem entlangfahren und so erarbeitet man sich in endlosen Versuchen langsam die perfekte Route. Da ist auch schon mal Frust vorprogrammiert, wenn ich an Szenen denke, die bis zu 3 Minuten dauern.
Leider bleibt festzuhalten, dass Geübte die 6 Filme schon in etwa 5 Stunden mit 5 Sternen abschließen. Das ist knapp und auch der wohlgemeinte, aber umständlich zu bearbeitende Konstrukteurs-Modus und der völlig verwaiste Online-Modus tragen nicht zu einer Wiederspielbarkeit bei.
Spielzeit SP: 4,5/10
Suchtfaktor bei 5 Sterne-Fahrten: 9,5/10
Online-Modus: nicht bewertbar, da es so gut wie keine Spieler mehr gibt.
Fazit
-----
Sicherlich nicht zum Vollpreis von 65 Euro, aber gebraucht um die 20 Euro ist das Spiel eine volle Empfehlung. Den Entwicklern gelingt der Spagat zwischen entschärftem Schwierigkeitsgrad und zu kurzer Spielzeit nicht ganz und so ist SI ein sehr kurzes, aber intensives Vergnügen mit hohem Suchtfaktor. Wer ein Faible für den Vorgänger hatte, greift hier zu und daher noch knapp: 5 Sterne.
Spielspaß: 8/10