Resonance of Fate

Resonance of Fate - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

  03.07.2010

Mir fehlen die Worte...

Auf der Suche nach einem JRPG bin ich auf Resonance of Fate aufmerksam geworden. Durchweg positive Kritiken der Printmagazine (selbst die Famitsu vergab 34 von 40 Punkten)und Schlagworte wie "innovatives, komplexes Kampfsystem", "schwer zugänglich" und "für Hardcoregamer" liessen mich zumindest auf einen Geheimtipp schliessen. Nach einigen Enttäuschungen der letzten Zeit beschloß ich mir dieses Spiel jedoch zuerst aus der Videothek auszuleihen, und ich hab gut daran getan...

Hier meine Eindrücke zum Spiel:

Grafik:
Interessanter Grafikstil (Steampunk, sehr westlich), technisch nicht besonders aufregend, aber mit netten Details. Kann man sich dran gewöhnen.

Sound:
Unauffällig. Man könnte beinahe sagen langweilig aber immerhin nicht nervig.

Story:
Nach dem doch sehr schönen Intro kommen leider hauptsächlich nur noch Filmfetzen, die einem nicht wirklich Aufschluss über die bevorstehenden Aufgaben geben oder komplett irrelevant sind und nach dem zweitenmal ansehen eher nerven (z.Bsp. die Aufzugsequenzen). Erschwerend kommt hinzu, dass die Charaktere das ganze Spiel über sehr blass und austauschbar wirken (leider komplett ohne Charisma). Man gibt sich zwar Mühe, die Story durch gelegentliche Gags aufzulockern, jedoch kommt man dabei nicht über wenig witzigen und verklemmten asiatischen Slapstick hinaus.

Kampfsystem:
Ich muss mich doch sehr wundern! Was hier als komplexes, taktisch tiefgründiges Kampfsystem angepriesen wird, stellt sich in der Realität als der Tiefpunkt des Spiels heraus. Die taktischen Möglichkeiten beschränken sich auf die Waffenwahl, die Reihenfolge in der die Gegner angegriffen werden sollten sowie die Laufwege der eigenen Charaktere. Kein Support, kein taktisches schwächen der Gegner, keine Beschwörungen, kein gar nichts - nur langweiliges Vorbereiten der Gegner mit Streifschäden durch das MG(ganz ehrlich: es ist nicht möglich jemanden mit einem MG zu erschiessen!?! Wer ist denn auf diese tolle Idee gekommen?).
Sollten einem im Kampf die Kristalle (sind notwendig um überhaupt einigermaßen effektive Aktionen auszuführen) ausgehen ist man richtig am A***h, sofern nicht noch irgendwo ein Gegner herumsteht, der schwach genug ist um ihn im Gefahrenmodus zu töten. Das kommt eher seltener vor, da man das Feuer zuerst auf die starken Gegner konzentrieren und die Sidekicks als Kristalllieferanten betrachten sollte. Ich mag es, wenn mich Entwickler mit neuen Ideen überraschen oder einfach mal die ausgetretenen Pfade der JRPG Kampfkunst verlassen. Jedoch immer mit der Prämisse, dass das neue Systen einwandfrei spielbar ist und nicht wie in diesem Fall hier durch eine konfuse und umständliche Bedienung Komplexität und Tiefe nur vorgauckelt. In Wahrheit haben FF13 oder sogar die Dragon Questspiele das taktischere und komplexere Kampfsystem.

Spielablauf:
Missionen werden durch Betrachten der Quest durch die "Jobvermittlung" "freigeschaltet". Danach nur noch schnell den Auftraggeber kontaktiert und losgehts. Schön wärs gewesen, denn auch hier geht RoF einen "anderen" Weg. Um den Ort der Quest zu erreichen muss man nämlich vorher den Weg auf der Oberwelt "freipuzzeln". Klingt auf den ersten Blick interessant, verkommt jedoch schnell zum nervigen "grinden", da die passenden Puzzleteile erst aus den Gegnern "herausgeschossen" werden müssen. Was mich dabei am meisten nervt ist, dass das Spiel einem zu keiner Zeit, weder durch die Auftragsbeschreibung noch durch Zwischensequenzen einen Hinweis gibt, wo was zu tun ist (außer vielleicht in den ersten Questen). Somit durchsucht man ständig die Oberwelt nach roten Textboxen und Ausrufezeichen, die einem einen Hinweis geben könnten. Neben der Puzzelei einer der grössten Atmosphärenkiller des Spiels.

Fazit:
Wer auf eine gute Story, intensive Atmosphäre, eingängige Steuerung und logisches Kampfsystem verzichten kann, könnte eventuell Spaß an RoF haben.
Wer allerdings auf der Suche nach 50 -100 Stunden toller JRPG Erfahrung ist, sollte sich lieber nach einem anderen Spiel umschauen, welches in sich stimmiger daher kommt als dieses Machwerk, das sich vom ersten bis zum letzten Bit bemüht anders zu sein und kläglich an seinen eigenen Ambitionen scheitert.

  27.05.2010

Riotguns RoF-Rezension: Ungewöhnlich, gewöhnungsbedürftig...frisch!

Als vor einigen Wochen eine kleine Flaute auf dem Markt der PS3-Neuerscheinungen herrschte, fiel mir ein Titel auf, über den ich im Vorfeld nur wenig bis gar nichts gehört hatte. Zwar war mir tri-Ace seit dem Erscheinen des ersten Star Ocean 1996 ein Begriff, aber wirklich produktiv war die Schmiede bis heute nicht, nur wenige Titel zieren ihr Portofolio. Umso gespannter war ich, als ich von dem relativ unorthodoxen Setting und Kampfsystem hörte. Ich legte mir den Titel zu.

Steam-Punk! Eine willkommene Abwechslung
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Bis auf Troikas 'Arcanum', das mittlerweile schon in die Jahre gekommen ist, sucht man Steam-Punk-RPGs bis heute vergeblich inmitten von Fantasy, Endzeit und Science-Fiction. Die Spielwelt von Resonance of Fate wird dominiert von Mechanik, gigantische Konstruktionen und Zahräder zieren den futuristischen Turm Basel, der als letzte Zuflucht der Menschen in einer niedergehenden Welt errichtet wurde. Über 12 Ebenen erstreckt sich eine Spielwelt, die so auch aus einem Roman Jules Vernes stammen könnte, in der es keinerlei natürliche Vegetation gibt und in der die MGs und Revolver in krassem Gegensatz zu den anachronistischen Bauten des späten 19. Jahrhunderts stehen.

Ein weiterer höchst interessanter Punkt ist die Tatsache, das der Turm aus vielen, vielen Sechsecken besteht. Erst als Kmapfbeute kann die dreiköpfige Heldengruppe sogenannten Energie Hexes erbeuten, um die Spielwelt nach und nach freizupuzzeln. Eine unglaublich motivierende Angelegenheit, verstecken sich unter manchen Feldern doch Extra-Waffen und Spezial-Munition. Verstärkt wird das Ganze noch dadurch, dass sich auf den Ebenen sogenannte Terminals befinden, welche Boni wie z.B. doppelte Erfahrungspunkte, mehr Schaden durch Feuer gewähren. Durch farbige Hexes können diese Area-Effekte nun beliebig ausgebaut werden, über Aufzüge sogar über Levelgrenzen hinweg...eine prima Idee, sich so für die Dungeons zu wappnen! Vielfältige Kombinationsmöglichkeiten inklusive.

Spielwelt & Setting: 8/10

Das Kampfystem - unorthodox, aber bis zum Ende knackig
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Oh ja...so ungewöhnlich 'oldschool' die Spielwelt auch erscheinen mag, so knackig ist das Kampfsystem, das in Grundzügen an das erfolgreiche System aus 'Valkyria Chronicles' erinnert. Die drei Helden Vashyron, Leanne und Zephyr bewegen sich in Echtzeit über das Gelände und können ihren Gegnern zwei Arten von Schaden zufügen. Während MGs Streifschaden bewirken, der sich regeneriert und den Feind nicht tötet, sorgen Treffer mit Granaten und Pistolen dafür, dass der 'virtuelle' Schaden zum 'echten' Schaden wird. Dieses System bedingt gerade in späteren Levels einige Grundsatzentscheidungen des Spielers. Statte ich lieber zwei Charaktere mit MGs aus oder vertraue ich doch auf die Lähmungsfunktion der Pistolen? Oder verwende ich lieber Feuer- oder Eisgranaten, wenn ich weiß, dass die nächsten Gegner gegen dieses Element empfindlich sind? Und überhaupt: In welcher Reihenfolge sollen meine Recken ihre Angriffe starten, wo sollen sie stehenbleiben und welchen Gegner nehme ich als erstes aufs Korn?

Das Kampfsystem hier detailliert zu erläutern, würde den Rahmen der Rezension sprengen. Soviel vorweg: Wer das Spiel beginnt, sollte unbedingt einen Abstecher in die Arena machen und dort das 16-teilige (!) Tutorial durchspielen, einzelne Aspekte ruhig auch zweimal. Wer jetzt Angst bekommt, ihm würde das System über den Kopf wachsen, braucht sich keine Sorgen zu machen. Die Lernkurve zeigt anfangs steil nach oben. Dennoch ist RoF gerade so erfrischend, weil es sich erfreulicherweise von dem Trend zum Casual-Gaming abhebt. Das Spiel ist nie einfach, zieht in Punkto Schwierigkeitsgrad auch mal richtig an und wer die Waffen anfangs nicht wechselt, muss sich auch mal damit abfinden, in der Arena zu leveln.

Das Leveln funktioniert übrigens bewusst simpel. Je mehr Schaden man mit einem Waffentyp anrichtet, desto eher steigt mal eine Stufe auf, gewinnt an Tragkraft und an Lebenspunkten und schaltet ab gewissen Grenzen im späteren Spielverlauf entscheidende Boni wie Lähmung frei. Der fließende Wechsel der Waffen ist also Pflicht, will man nicht schon früh im Spiel auf übermächtige Gegner treffen.

Ein Wort noch zu der Quest-Struktur: Im Großen und Ganzen begegnet uns Standard-Kost. 3-4 Nebenquests begleiten pro Kapitel die Main-Quest und bestehen größtenteils aus Botengängen und Monsterschnetzeln. Hier habe ich Abwechslung vermisst, hier habe ich auch echte NPCs vermisst, denn die Nebenfiguren verbleiben über das ganze Spiel hinweg schrecklich eindimensional. Eine wirklich wichtige Errungenschaft wird man in den Nebenaufgaben kaum erfüllen, genauso wenig eine Entscheidungsfreiheit, wie man eine Quest lösen will. Es gibt nur einen einzigen Lösungsweg...vielleicht das größte Manko des Spiels.

Das Kampfsystem: 9/10
Das Leveln: 6/10
Die Queststruktur: 5/10

Die Story - Typische Charaktere aus JRPGs?
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Auf die Details der Story möchte ich hier nicht lange eingehen. Entdeckt sie für Euch. Lange, vielleicht zu lange bleiben die Zusammenhänge unklar und verworren. Die Rolle der drei Helden ist miteinander verwoben, soviel wird schon aus dem cineastisch perfekt in Szene gesetzten Intro deutlich, aber die Antagonisten, der Spielort und deren Ziel bleiben lange verborgen. Etwas unglücklich ist auch, dass die Story-Cutscenes nur zu Beginn eines von insgesamt 16 Kapiteln und nach dem Lösen der einen Hauptaufgabe erscheinen. Vermisst habe ich die Option, alle bislang freigeschalteten Videos nochmal betrachten zu können. Gerade wer für die Terminals schon mal farbige Energie Hexes farmt oder in der Arena levelt (Achtung: Wer die Platin möchte, sollte Geduld mitbringen...500 Arena-Kämpfe sind eine der Voraussetzungen), lässt schon mal 6-10 Stunden zwischen den Kapiteln verstreichen. So leidet RoF auch unter dem herausgerissenen Kontext.

Die Geschichte an sich ist ein wenig typisch für Japano-RPGs, viele Charaktere sind weniger Individuen als vielmehr Charaktertypen ohne jegliche Entwicklung. Dabei treibt es RoF allerdings nie so weit wie z.B: die Final-Fantasy-Reihe...gerade die drei Hauptfiguren und Kardinal Rowen sind vielschichtiger, als man es einem JRPG zugetraut hätte.

Die Verpackung - verwaschene Farben, repetitive Klänge
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Wenn ein Spiel so oldschool daherkommt, hat es seinen Reiz. Dazu gehört sicher auch die vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäße Grafik. Kann die Architektur in Ebel City noch gefallen, die verwaschenen Texturen nett anzusehen sein, zeigt sich spätestens in den Dungeons die Grenze des Budgets. Diese bestehen aus aneinandergereihten, gleich aussehenden Räumen..langweilig und mit einer Tücke: Wer merkt, dass er gegen die Gegner keine Chance hat oder schlicht das Equipment tauschen will, muss den Dungeon erst verlassen, ein grober Schnitzer.

Was westliche RPGs mit der Vertonung (darf ich hier die Mass Effect- und KotoR-Reihe nennen?) anstellen, da kommt leider ein Japano-RPG nicht heran. Da ist die Gewichtung von vornherein eine andere. Auf eine cineastische Inszenierung wird z.B. weniger Wert gelegt als auf das inhaltliche Element des Kampfsystems. Das merkt man leider auch RoF an. Die Melodien beginnen sich bereits nach 15 Stunden zu wiederholen und die Sprachausgabe bekommt man leider nur in den Videosequenzen zu hören, einige vermeintlich lustige One-Liner der Helden nach einem überstandenem Kampf mal abgesehen.

Die Spielzeit sprengt den normalen Rahmen gehörig! Wer am Ball bleibt und z.B. die Platin erreichen will (möglich, nur Geduld sollte man mitbringen) kommt etwa nach 90 Stunden ans Ende seiner Reise durch Basel. Wer einfach nur der Story folgen will, kann rund 50 Stunden miteinplanen. Sehr korrekt!

Grafik: 6,5/10
Sound: 6/10
Spielzeit: 9/10

Fazit:
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ZU wenig Resonanz für Resonance of Fate? Wird dem Spiel der zeitnahe Release zu FFXIII zum Verhängis? Ist das Spiel ZU speziell? ZU schwierig? Vielleicht von allem ein bißchen. Wer jedoch gerne auf RPGs zurückgreift und für jedes bißchen Innovation zu haben ist, der wird an RoF viel Freude haben können. Auch wenn ein paar grobe Schnitzer (Arena-Leveln, Dungeons) den Gesamteindruck trüben, bietet das Spiel viel Neues!

Wertung: 8.3/10

  21.05.2010

Durchwachsen, aber das Kampfsystem reisst es raus

Habe das Spiel inklusive aller Nebenmissionen nach ca. 50 Stunden durch. Hier Vor- und Nachteile:

Nachteile:
- Einführung. Man wird direkt ins kalte Wasser geworfen. Es stehen einem von Anfang an sämtliche Kampfopionen offen, diese werden einem allerdings nur mit einem recht dürftigen Tutorial nahe gebracht. Und danach weiss man erst mal gar nicht wie man nun was richtig einsetzt um Kämpfen zu können. Selbst ich als alter RPG Hase hab dafür Stunden gebraucht.
- Story. Von anderen schon erwähnt. Das Kapitelweise Erzählschema hätte nicht schlecht sein müssen, allerdings gibt es kaum eine richtige Haupthandlung und diese ist, gelinde gesagt, wirr. Zusätzlich redet kein Mensch so wie die Hauptcharaktere.
- Grafik. Leider bietet dieses Spiel, abgesehen von den nur 3 Städten in denen man sich ab und zu aufhält und die Kleidung der Charaktere, nicht viel fürs Auge. Alles ist braun/grau, trist und hat wenig Details. Egal ob die Weltkarte, Dungeons oder aber Kämpfe.
- Nebenmissionen. Meistens sind die leider vom Schlag "Spiele den Story-Dungeon x noch einmal durch" oder "Besiege 4-6 Gruppen identischer Gegnerhorden". Vor allem zweiterer Typ nervt auf Dauer leider sehr.
- Lifts. Das gesamte Spiel besteht aus 12 Ebenen und man ist auf Ebene 4 zu Hause. Dabei kann man zwischen den meisten Ebenen direkt und ohne Probleme wechseln, aber es gibt insgesamt 3 Hauptlifts z.B. zwischen Ebene 3 und 4. Will man jetzt nur von Ebene 3 auf 4 muss man zum Lift, Ladezeit, durch ein kleines Gebiet in den Lift rennen, Ladezeit, Liftanimation, Ladezeit, Durch ein kleines Gebiet vom Lift weg, Ladezeit und erst dann ist man wieder auf der Weltkarte. Wenn man bedenkt, dass man später alleine für einzelne Nebenmissionen von Ganz oben nach unten und wieder zurück muss...

Vorteile:
+ Das Kampfsystem dürfte das größte Plus sein. Anders als alles andere und doch die richtige Mischung aus Strategie, Action und Taktik. Hier kann ein einzelner Fehler in einem Kampf über Sieg oder Niederlage entscheiden, aber wenn man das Kampfsystem erst mal gemeistert hat macht es viel Spaß und falls man mal verliert, kann man gegen eine kleine Gebühr den Kampf direkt neu beginnen.
+ Waffenanpassung. Während man in anderen RPGs immer neue Schwerter und sonstwas bekommt wechselt man in Resonance of Fate die Waffen sehr selten sondern passt sie stattdessen an. Die meisten Teile muss man sich aus Gegenständen die Gegner hinterlassen zusammenbasteln. Vorbildlich: Man kann nicht mehr benötigte Teile wieder zerlegen und erhält alle (u.U. seltenen) Komponenten wieder.
+ Die Worldmap. Ebenso wie das Kampfsystem einzigartig. Bestehend aus Rechtecken, die man erst "freilegen" muss mit Puzzlestücken die man in Kämpfen mit normalen Gegnern erhält. Macht Spaß und ist interessant.
+ Das Setting. Auch wenn die Story nicht Phänomenal ist, der Steampunk-Style einer postapokalyptischen Wissenschaftlich geprägten Theokratie auf einem Turm als letzte Zufluchtsstätte der Menschheit hat etwas.

Resonance of Fate macht Spaß. Aber nur das werkeln an den eigenen Waffen und die Kämpfe. Und auch erst wenn man das Kampfsystem gemeistert hat.
Die Story und das wandern auf der Worldmap (das fahren mit den Liften) sind eher langweilig. Genau so wie die zahlreichen Nebenmissionen, ohne deren Erledigung man aber gegen Ende kaum noch eine Chance hat.

Was bleibt ist ein Spiel das vieles neu und anders macht, dabei aber die Story opfert und die eigene Identität auf das komplexe, fordernde aber Laune machende Kampfsystem reduziert.

****Für alle die sich das Spiel "trotzdem" kaufen hier noch ein TIPP:****
In jedem Kapitel gibt es irgendwo auf der Weltkarte rot leuchtende Wabenfelder zu denen man NICHT hingeschickt wird, da sie nicht das Ziel einer Mission oder Nebenmission sind. Stattdessen kann oder besser sollte man sie selber suchen, da anschliessend ein (evtl. schwerer) Kampf ausgelöst wird an dessen Ende man entweder eine Puppe, ein gutes Healthitem oder aber -mit ABSTAND am wichtigsten- eine Modulscherbe bekommt. Glaubt mir ohne die Nebenmissionen UND diese optionalen Kämpfe bekommt ihr das Spiel nicht durch. Viel Spaß!

  18.05.2010

Nostalgisch und Anspruchsvoll

Ich bin mehr als begeistert von RoF.

Das Kampfsystem, ist für mich nicht übertrieben komplex, jedoch wenn man mal die 16 (!!!) Schritte im Tutorial durchgearbeitet hat (in der Arena am Anfang des Spiels zu finden), hat man schon einige Möglichkeiten, sich dem Gegner zu erwehren.

Das Game baut darauf auf und der Spieler wendet die Aktionen (im Idealfall) sinnig an *smile*

Ich mag es nicht übertrieben taktisch aber das Spiel verspricht eine gute Ausgewogenheit von "denk mal nach bevor du dich entscheidest" bis hin zu "hauptsache maximale Feuerkraft".

Die Story, da muss ich manchen recht geben, läuft eher (zumindest am Anfang) im Hintergrund ab, aber entfaltet sich im laufe der Zeit.

Es gibt einige Gacks in den Videos u. die Chars sind nicht so "leer" wie bei FF12 *zum Glück*

Die Karte mit ihren Hexagonfeldern ist echt gelungen.
Sie birgt Geheimnisse und ist von der Idee originell.
Durch Kämpfe findet man Energiezellen, mit denen man weitere Bereiche mit Strom versorgen kann.

Hinzu kommen Terminals die man aufdecken u. danach aufladen darf für Bonuseffekte etc.

Es ist u.a. sehr angenehm mal ohne Klischeeschwert und Zauberstab herumzurennen.
Die Kleidung der Chars ist echt hübsch anzusehen u. obwohl ich kein Typ dafür bin, ziehe ich die Figuren trotzdem anders an, weils in den Fights gut aussieht u. Spaß macht die "neuen Moves" der Charaktere (entsprechendes lvl vorausgesetzt) anzusehen.

Alles in allem was ich bisher gesehen und erlebt habe bin ich sehr begeistert.

Meine Empfehlung bisher - der Kauf lohnt sich.

  28.04.2010

Zu viele JRPGs in zu wenig Zeit...

Nach Star Ocean: The Last Hope erwartet JRPG Fans ein erneuter Leckerbissen, denn tri-Ace und Sega bringen Resonance Of Fate auf den Markt. Dieses unterscheidet sich sehr von einem normalem Rollenspiel. Alleine das Cover lässt einige Fragen offen: Pistolen und anderes Schießeisen in solch einem Spiel? Das sieht man nicht jeden Tag.

Kurz zur Geschichte: In weiter Zukunft ist die Erde, dank giftiger Gase, unbewohnbar. Nur der Turm Basel bietet Schutz für die restlichen Überlebenden. Unter dem Volk befinden sich auch Vashyron, Zephyr und Leanne. Mit ihnen lauft ihr umher und versucht die Ereignisse zu klären. Den Spieler erwarten 16 Kapitel, das heißt 16 Hauptmissionen. In jedem Kapitel könnt ihr auch Nebenmissionen erfüllen. Erwähnenswert ist übrigens die Anfangssequenz, die die Geschichte einleitet. Einfach klasse und ein filmreifer Start.

Wie ein Puzzle

Etwas ganz Besonderes haben sich die Entwickler für die Weltkarte ausgedacht. Diese besteht aus kleinen Feldern, welche ihr freispielen müsst. Das funktioniert mit Energiezellen, die man nach Kämpfen oder in Missionen kriegt. Dieses ganze System ist zwar am Anfang recht lustig und nett, frustriend wird's aber, wenn man unbedingt weiter will und keine Zellen mehr zur Verfügung hat. An diesen Stellen muss man Nebenmissionen annehmen. Achtung: Wenn ihr ein Kapitel durchgespielt habt, könnt ihr die Side Quests aus diesem nicht mehr spielen. Deshalb sollte man gleich von Anfang an alle machen. Ein dickes Plus gibt es allerdings für die doch recht große Welt. Hier kann der Spieler seinem Sammler- und Erkundungstrieb freien Lauf lassen. Auch sonst hat das Spiel einige nette Features. Denn sogar das Umstylen eurer Helden ist möglich. Und das macht wirklich Spaß und ist ein nettes Extra. Außerdem: Wer will schon, dass sein Charakter durchgehend gleich aussieht? In kleineren Shops kann man dann noch seine Waffen aufrüsten, das alles kostet selbstverständlich etwas Geld.

Schwer ist untertrieben

Wie oben schon erwähnt, wird in Resonance Of Fate scharf geschossen, mit Pistolen und ähnlichem. Das Kampfsystem besteht aus rundenbasierten Attacken und Bewegungen in der Echtzeit. Klingt simpel, oder? Ist es aber nicht, denn es gibt unheimlich viele verschiedene Sachen, die man in einen Kampf einbauen kann. Diese werden einem im Tutorial erklärt. Doch auch nach diesem beherrscht man das System meistens noch lange nicht perfekt. Dieses Spiel ist einfach nichts für Gelegenheitszocker. Denn es braucht locker mehrere Stunden um sich einzufinden. Einige werden dieses System grandios finden und das ist verständlich. Denn die Kämpfe sind wirklich klasse in Szene gesetzt. Spektakulär, actionreich, einfach gut. Bei geduldlosen Spielern wird das allerdings alles wenig Anklang finden. Am besten hätte man sich hier irgendwo in der Mitte eingefunden, das heißt ein doch etwas anspruchvolleres System, allerdings keines, was man ewig lange erlernen muss. In den Kämpfen selber muss man sehr taktisch vorgehen und nicht wie ein wildgewordener Stier drauf los laufen. Das führt eher zur Niederlage in der Schlacht. Schon der kleinste Fehler wird in brutalster Weise bestraft. Einfaches Tastengedrücke ist hier einfach absolut nicht gefragt.

Zwischen Gut und Böse

Die Grafik ist mittelmäßig. Nach der Auftaktszene erwartet man einiges, doch gleich am Anfang des Spieles wird man auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Welt wirkt zwar einzigartig und verschafft eine unbeschreibliche Atmosphäre, aber etwas mehr Liebe zum Detail hätte nicht geschadet. Doch da jede Etage von Basel anders aussieht, bringt zumindest das etwas Abwechslung und eine rundum ereignisreiche Welt. Pluspunkte gibts für die bereits erwähnten Kämpfe, da diese spektakulär und ansehnlich geraten sind. In diesem Sinne ein Leckerbissen für jeden Action Fan. Während der Auseinandersetzungen mit Gegnern ertönt eine rockige Musik. Diese passt sicherlich recht gut dazu, doch sie wird auch den einen oder anderen mit der Zeit stören. Außerhalb eines Kampfes läuft alles etwas gediegener ab. Am besten gelungen ist die englische Synchronisation. Diese wirkt lange nicht so langweillig, wie noch zum Beispiel bei "Star Ocean 4", welches ja auch aus der Schmiede von tri-Ace stammt. Leuten mit nicht genügend Englischkentnissen wird natürlich in Form deutscher Untertitel geholfen.


Fazit

Es ist fast unmöglich, ein allgemeines Fazit über Resonance Of Fate auszusprechen. Den einen wird es gefallen, die anderen dagegen werden es als größten Fehlkauf ihres Lebens betiteln. Insgesamt ist das Spiel sicherlich um einiges zu schwer ausgefallen und nicht für die Menge gemacht, sondern nur für Spieler, die sich mit einem Game unheimlich viel auseinander setzen wollen. Einen dicken Minuspunkt gibt es für die Geschichte. Man hat in jedem Moment das Gefühl, dass diese gar nicht vorangetrieben wird und das ist doch sehr schade, denn die Grundidee um den Turm Basel ist schon sehr beeindruckend und daraus hätte man jede Menge machen können. Den Entwicklern muss man zugute halten, dass sie etwas ganz Neues ausprobiert haben, Ballereien statt Nahkämpfe mit Schwerten und co, zudem eine unheimlich gute und außergewöhnliche Idee mit der Puzzle Karte. Nichts scheint in diesem Spiel unmöglich. Das Ergebnis muss jeder für sich selbst bewerten, Resonance Of Fate wird für viele verschiedene Meinungen sorgen und irgendwie besteht auch darin der Reiz in diesem Spiel. Im Endeffekt will man wissen, was dahinter steckt! Leute die ein gewöhnliches Rollenspiel erwarten, sind hier völlig fehl am Platz.

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Details zum Spiel

Hersteller:
Sega
Entwickler:
Tri Ace
Genre:
Rollenspiele
Release:
26.3.2010
Plattformen:
PlayStation 3, Xbox 360
USK:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG

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