13.01.2009
Riotguns Mortal Kombat vs. DC Universe Rezension - Spaßiger, aber entschärfter Prügler
Wussten Sie, dass in Deutschland in den letzten Jahren nur eine Handvoll Spiele beschlagnahmt worden sind und dass ausgerechnet die ersten drei Teile der Mortal Kombat-Reihe (bis auf die Game-Boy-Versionen) unter diese Form der staatlichen Zensur fiel? Wie weit sich die Reihe davon entfernt hat, zeigt der mittlerweile 11. (!) Teil der Franchise, der in Deutschland sogar eine FSK 16 erhielt.
Die Story - Kampf der Universen
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Der Titel wartet mit 2 Story-Modi auf, die die perfekte Gelegenheit darstellen, sich mit den Charakteren des Spiels vertraut zu machen. Nacheinander übernimmt man die Kontrolle über unterschiedliche Spieler der Fraktion und ist, je nachdem welche Seite man gewählt hat auf der Suche nach dem Grund dafür, dass plötzlich "fremde Krieger" in die Dimension einbrechen und dort ein Chaos veranstalten. Die Cutscenes sind herrlich trashig ausgefallen und mir hat sehr gut gefallen, dass die Kämpfe hier fast nahtlos ineinander übergehen und sich das Spiel nicht selbst ganz ernst nimmt. Ich finde, hier ist eine gute Einleitung für die weiteren Spielmodi gelungen und jeder, der vorher gemeint hatte, hier treffen zwei völlig inkompatible Universen aufeinander, kommt nicht herum, anzuerkennen, dass hier der Coolness-Faktor der Comic-Helden zuschlägt. Es macht ganz einfach Spaß, Flash, Batman, Superman oder den Joker zu steuern und die DC-Helden bringen einen frischen Wind in das Mortal-Kombat-Universum, dass mit schon über 10 Ablegern etwas Staub angesetzt hatte.
Story: 7/10
Steuerung - Solide Aufarbeitung
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Der Titel zeigt während der Kämpfe zwei neue Extras. Das ist zum einen der Free Fall-Kombat, in der man seinen Gegner über die Brüstung einer Ebene schlägt, um ihn anschließend im freien Fall zu malträtieren. Aber obacht: Sollte der Unterlegene zum richtigen Zeitpunkt die gleiche Taste wie der Angreifer drücken, kontert dieser und der ganze Schaden geht auf die Kosten des am Schluss am Boden liegenden. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Nahkampf. Einige fies aussehende Schläge ins Gesicht, die der Angegriffene mit schneller Reaktion kontern kann. Neu ist auch der Rage-Modus. Mit jedem kassierten Treffer und mit jedem ausgeteilten, aber blockierten Schlag, wächst der Wut-o-Meter. Einmal im Kampfrausch, steckt man kaum noch Schaden ein und übergeht den Block des Gegners. Ein Mittel also, das einen Hauch Taktik in die Kämpfe bringt.
Zur Steuerung sei gesagt, was die meisten schon wissen dürften. MK bewegt sich schon traditionell am anderen Ende der Skala, in der sich beispielsweise die Virtua Fighter-Reihe befindet. Das Spiel ist einsteigerfreundlich und erschlägt den Spieler nicht mit einer ganzen Reihe von Special Moves. Zudem sind fast immer die gleichen Bewegungs- und Tastenkombinationen für alle Spielfiguren identisch und auch komplizierte Bewegungen im Uhrzeigersinn sucht man vergeblich, so dass man sich schnell in das Spiel einfindet.
Zu den Fatalities sei kurz gesagt: Sofern bekannt, einfach umzusetzen und natürlich nicht mehr so spektakulär wie noch zu Beginn der Reihe. Hier gibt es eine sehr heterogene Linie. Einige Figuren sind recht lahm (Batman, Liu Kang...), dafür sind andere wieder witzig und teilweise auch richtig böse, der Joker ist mein Favorit. Wer also auf Blutfontänen nicht verzichten möchte, ist hier definitiv falsch, siehe auch deie FSK 16. Ich kann mit den Fatalities aber gut leben.
Steuerung: 9/10
Fatalities: 7/10
Die Spielmodi - Kombo Challenges als Suchtfaktor
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Aber Achtung: Das Einsteiger-Konzept gilt nicht für die brutal schweren Kombo Challenges. Für jede der 22 Spielfiguren (2 zusätzliche Charaktere werden nach dem Durchspielen des Story-Modus freigeschaltet) haben die Entwickler 10 Kombos ausgetüftelt, die es in sich haben und die den Spieler lange über das normale Maß hinaus an den Bildschirm fesseln werden. Und so entpuppen sich diese Kombo-Trainings als absoluter Zeitfresser, auch wenn man sich hier bisweilen fragt, wie zum Teufel man diese Pro Moves aneinanderreihen soll, ohne sich die Finger zu verrenken, denn fieserweise gilt bei jedem Move ein anderes, leider nicht definiertes Zeitfenster. Hier ist also viel Ausprobieren angesagt und auch sehr viel Befriedigung, wenn einem tatsächlich alle 10 Kombos einer Figur gelingen und das Trophäensymbol aufpeppt. Ein guter Rat: Schaut bei youTube. Dort findet Ihr Tipps und Videos zu den Challenges.
Darüber hinaus gibt es wie bei jedem Prügler den Trainigsmodus, den Arcade-Modus und den Versus-Modus gegen einen Freund. Hier kann man stückweit entweder seine Lieblingsfigur versuchen zu perfektionieren oder sich an verschiedenen Schwierigkeitsgraden probieren. Auf dem Weg zum MK-Thron warten wie immer 10 Gegner und wahlweise legt man fest, ob man auf Kämpfer aus dem MK-, dem DC-Universum oder einer Mischung aus beiden antritt. Wer schon mal einen Prügler gespielt hat, der weiß wie der Hase hier läuft. Sauer aufgestoßen ist mir nur die Tatsache, dass im Trainings-Modus die Moves nicht auf dem Bildschirm erscheinen, sondern mühsam über die Optionen angewählt werden und verinnerlicht werden müssen. Das wäre auch bequemer gegangen, etwa wie es schon das erste Dead or Alive seinerzeit schon auf der PSX gezeigt hat.
Sehr gelungen ist dagegen der extrem stabile Online-Modus. In den nach Fortgeschrittenen-Grad unterteilten Lobbies finden sich immer ein Haufen Spieler. Leider gibt es darunter auch einen kleinen Anteil, die sich das missratene Balancing der Figur Flash zu Nutze macht. Beherrscht man diese Figur inkl. den Kombos sehr gut, gibt es fast nichts, was man dagegen unternehmen kann. Ein Fehler der Entwickler, diese Spieler nutzen dieses Schlupfloch nur aus und werden im allgemeinen als "Flashholes" bezeichnet.^^
Kombo Challenges: 9/10
Trainigsmodus: 6/10
Online-Modus: 8/10
Die Präsentation - Keine Genrereferenz, aber befriedigend
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Mortal Kombat vs. DC Universe bedient sich einer Grafik, die zwar nicht alles aus Sonys Konsole herausholt, aber dennoch in zufriedenstellender Art und Weise die vielfältigen Schauplätze und die Kampfanimationen präsentiert. Zudem ist die Umgebung dynamisch und einzelne Hindernisse in der Arena können zum eigenen Zweck genutzt werden. Die vor allem im Story-Modus anzutreffenden Zwischensequenzen sehen auch alles andere als billig aus und mit Lags und Kantenflimmern hat der Titel auch vergleichsweise wenig zu kämpfen. Solider Durchschnitt über die ganze Linie, das gilt auch für den relativ beliebigen Soundtrack, der nur durch die knackigen Kampfgeräusche aufgepeppt wird und die Ladezeiten, die angesichts der Präsentation schon etwas kürzer hätten ausfallen können, dem Spieler aber nicht den Nerv rauben.
Positiv anzumerken ist, dass das Spiel bei rund 15 Stunden Spielzeit kein einziges Mal einfror oder abschmierte. Dass dies für Konsolenspiele heute leider nicht mehr Standard ist, zeigte z.B. Fallout 3. Zur gerade genannten Spielzeit: Klar, der Story-Modus für beide Fraktionen ist in knapp 3-4 Stunden absolviert und wer mit jedem Kämpfer den Arcade-Modus packen will, braucht dafür rund 7 Stunden. Die restliche Zeit geht in die Kombo Challenges, wenn man sich anfangs nicht decouragieren lässt und ein paar Online-Matches. Nicht ganz einfach, hier die Spielzeit zu bewerten, da der Titel sicher auch beim nächsten Freundesbesuch zum Tragen kommt.
Grafik: 6,5/10
Sound: 7/10
Spielzeit: 8/10
Stabilität: 10/10
Fazit
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Der neueste Ableger der Mortal Kombat Reihe ist zweifelsohne ein recht spaßiger Prügler geworden, der dank neuer, cooler Figuren, den Fatalities, einem humorigen und trashigen Story-Modus und vor allem aufgrund des Suchtfaktors der Kombo Challenges den Spieler länger am Bildschirm hält, als vergleichbare Spiele und im Versus-Modus einen netten Charme entfaltet, wenn man dem Freund eine Fatality einschenkt.
Spielspaß:
8.0/10
28.12.2008
Fatality =)
Ich habe mir das Spiel letztens zugelegt, obwohl ich erst skeptisch war bin ich nun positiv überrascht!!!
Die Grafik ist viel besser als es auf dem trailer zu sehen war und die Steuerung ist meiner Meinung nach super umgesetzt!
Es gibt diesmal 10 Mortal Kombat Kämpfer und 10 DC Universe Kämpfer zur Auswahl! Freispielen kann man dann noch 2 zusätzliche kämpfer und einige Endsequenzen.
Meiner Meinung nach ein Super Spiel! Vorallem wird es nicht langweilig, denn durch den Multiplayer-Mode kann man gegen andere Spieler antreten und sich gegenseitig messen !
Zur hier schon oft genannten brutalitätslosigkeit... Ich muss sagen ich habe zuvor schon einige Mortal Kombatteile gespielt... welche auch brutaler waren, das muss ich zugeben! Bei diesem Teil fliegen keine gedärme oder badewannen voll blut, aber das heißt nicht, dass es dadurch langweilig wird! Während des Spiels fließt blut bei Treffern, welches aber nicht liegen bleibt. Die Fatality Moves bzw. Heroic Brutality Moves sind meiner Meinung nach gut gemacht, da muss nicht zwingend das Gedärm des Gegners über den Bildschirm flattern^^
Ein absoluter Kauftipp für Beat'em up Fans :))