24.03.2010
Tolle Handlung, Grottige Steuerung
Das Spiel ist eigentlich eine lange Zwischensequenz in der man ab und an ein paar Tasten drücken darf. Das Problem ist, manchmal ist die Steuerung so unglaublich ungenau (gerade beim schütteln z.B ) das in 80% der Zeit eigentlich nur Frust aufkommt.
Grafik,Sound, Präsentation haben glatte 5 Sterne verdient. Aber das nützt einem wenig wenn man die meiste Zeit über darüber Flucht das man durch die schlechte Steuerung einen völlig anderen Storyweg nimmt als man es vorher geplant hatte.
23.03.2010
Absolutes Meisterwerk...
David Cage fragte einst "Wollen wir weiter Spielzeug machen, oder endlich Kunst schaffen ?" Auf diese Frage kann man eigentlich nur mit "Ja" antworten und eben dies ist dem französischen Entwicklerteam Quantic Dream auch gelungen. Als ich mir das Spiel vor knapp einer Woche kaufte und es in meine Playstation legte dachte ich nicht daran dass mich das Spiel so fesseln würde. Ich hatte im Vorfeld die Demo aus dem Playstation Store gespielt und fande sie "ganz okay". Das Spiel ist im Gegensatz zur Demo etwas ganz anderes, weil man durch die Geschichte einfach nicht aufhören kann zu spielen. Die Grafik ist neben Uncharted 2 und Batman Arkham Asylum mit das beste was ich bisher auf der Playstation 3 sehen durfte. Die Atmosphäre ist einfach atemberaubend. Man startet das Spiel als Ethan Mars und hat zuerst mit ganz alltäglichen Dingen zu tun: Anziehen, Tisch decken und mit den Kindern spielen. Doch genau dadurch wird eine echte Bindung zu den Charackteren erschaffen. Ein kleiner negativer Aspekt war für mich die leider teilweisse hakige Steuerung. So kann es vorkommen das die Charaktere nicht immer unbedingt dort hinlaufen wo sie eigentlich sollen, jedoch konnte ich persönlich darüber hinweg sehen.
Für mich ist Heavy Rain eines der Topspiele 2010 und ich werde mich auch sicherlich in vielen Jahren noch an diesen Titel erinnern.
Dies ist natürlich nur meine subjektive Meinung.
Dennoch allen die dieses "Spiel" kaufen wünsche ich viel Spaß damit.
23.03.2010
Heavy Rain!
Inzwischen hab ich dieses Spiel 3mal durchgespielt. Jedes Mal mit einem anderen Ende. Es gibt wohl noch 19 weitere Enden. Da wartet noch Arbeit auf mich. Nun zum Spiel:
GRAFIK:
Da es sich um einen Exklusiv-Titel handelt gibt es hier wenig zu meckern. Die Grafik ist schön anzusehen. Sämtliche Menschen, Gebäude, Objekte sind gut gemacht worden. Da steckt viel Liebe zum Detail. Gesichter haben teilweise eine Mimik drauf die einem den Mund aufklappen lässt. Häuser sind liebevoll eingerichtet. Es wurde an alles gedacht, alles passt. An hellen Tagen ist die Grafik bunt, klar und schön. An den verregneten, dunklen Tagen und Nächten, die 95% ausmachen, ist die Grafik düster, bedrückend. Man spürt den Regen richtig auf die Haut prasseln. Es wurde einfach eine Klasse Atmosphäre geschaffen. Natürlich gibt es aber auch Kritikpunkte: Die Bewegungen wirken manchmal zu geskriptet und nicht flüssig genug. Das ist aber jammern auf höchstem Niveau genauso wie die Grafikfehler(chen) die manchmal auftreten. Die sind aber minimal und kaum zu entdecken.
Hier gibt es: 10/10 Punkte
SOUND:
Schon der Start des Spiels. Diese prasselnden Regentropfen wirken so realistisch und klar das man auch hier seinen Ohren nicht traut. Die Stimmen sind deutlich, Umgebungsgeräusche sind en masse vorhanden. Man ist schon vom Ton her mittendrin. Meine Anlage zeigt mir DTS-Ton an. Das hört man überall. Selbst eine zuklappende Tür klingt toll. Der Dolby-Effekt ist klasse.
Die Musik ist, wie man hier schon oft erwähnt hat, perfekt und stimmig. Selten hab ich in einem Spiel solch einen Soundtrack gehört. Die Hauptmelodie ist nach kurzer Zeit so unheimlich vertraut das man sie noch Stunden danach ständig im Kopf hat.
Hier passt einfach alles!
Es gibt hier: 10/10 Punkte
STORY:
Der Hauptpunkt. Die Story ist einfach nur schlicht und ergreifend genial! Es wird geschickt mit dem Spieler gespielt. Man wird so in die Geschichte reingezogen das man emotional genauso ergriffen ist wie der Protagonist auf dem Schirm. Man sitzt oft genug vor dem Bildschirm und ist einfach nur schockiert. An manchen Stellen kann man sich auch kaum halten vor entsetzen. Noch nie wurde ich von einem Spiel so gefangen gehalten wie von diesem. Selbst Filme haben es nur selten geschafft mich so in ihren Bann zu ziehen. Deshalb kann man hier schon von einem interaktiven Film reden. Man kann das Kino beeinflussen. Zur Story des Spiels:
Ein, Origami-Killer getaufter, Mörder hat es auf Jungen abgesehen. Er entführt sie und sie werden Tage später irgendwo tot aufgefunden. Sie sind immer ertrunken und haben eine Origami-Figur in der Hand und eine Orchidee auf der Brust.
Man wird dann in die Rolle von 4 Personen versetzt. Einmal den Vater eines entführten aber noch nicht aufgefundenen Jungen, einen Privatdetektiv, einer Reporterin und einem FBI-Agenten. Jeder Charakter so unterschiedlich wie sie nur sein können. Alle versuchen auf ihre Weise die Verbrechen aufzuklären, teilweise kreuzen sich ihre Wege. Jeder ihrer Handlungen ist beeinflussbar. Sei es nur die morgendliche Rasur. Dadurch bieten sich einem auch verschiedene Lösungswege. Man kann Kämpfe gewinnen oder verlieren, Entscheidungen trifft man gut oder eben falsch. Alles führt zu einem Ende. Nur welches Ende? Das hat man in der Hand!
Für diese Story gibt es: 10/10 Punkte
STEUERUNG:
Die Steuerung ist einfach. Man bekommt auf dem Bildschirm angezeigt was man zu tun hat. Dies wird einem in einer Art Tutorial gezeigt und das geht im weiteren Spielverlauf gut von der Hand. Ab und zu ist man dann dch zu spät aber genau das ist Absicht. Man soll auch gar nicht alles schaffen. Sollte man dann aber doch unter- oder überfordert sein kann man dies noch während des Spiels verändern. Es ist bei diesem Spiel auch egal wie erfahren man ist. Wer hier eine Drück-Orgie erwartet wird enttäuscht. Dies ist kein Ego-Shooter. Man kann den Controller an seine Freundin weitergeben die nicht so oft spielt und auch sie schafft es ohne Probleme. Das ist einfach nur top gelöst. Kritik gibt es trotzdem. Man kommt oft ins schwitzen weil man 4 Tasten gleichzeitig drücken muss. Das überfordert dann doch etwas da ich nun nicht die Finger eines 12jährigen habe. Da kommt man sich dann doch etwas blöd vor wenn man nicht jede Taste so erreicht wie es das Spiel verlangt.
Das gibt: 8/10 Punkte
FAZIT:
Ein super Spiel. Bis auf kleine Grafikfehlerchen und hier und da kleine Probleme mit der Steuerung ist dieses Spiel perfekt. Ein besseres Spiel hab ich selten gespielt. Ein fesselnderes nie!
Man sollte sich trotzdem vorher die Demo runterladen um zu sehen ob es das ist was man möchte. Denn die Hardcore-Gamer werden keinen Spaß dran haben. Bei diesem Spiel holt man sich Freunde dazu und geniesst es mit denen und wechselt sich beim steuern ab.
Ich kann hier meine volle Empfehlung aussprechen! Ein klasse Spiel!
23.03.2010
Tolles Spiel - aber mit Mängeln
Nachdem sich die Medien, unter anderem auch der Spiegel, mit Lobeshymnen für dieses Spiel überschlagen haben, habe auch ich mir ein Herz gefasst, und mir für meine PS3 mal wieder ein neues Spiel gekauft. Eigentlich wollte ich das nicht mehr. Die meisten Spiele, die ich für die PS3 gekauft habe (es sind vier Stück) sind stupide, langweilig und doof. Das Gros der Spiele für Konsolen besteht leider nur aus stupiden Shootern oder behämmerten Autorennen in tausenden Variationen.
Die Idee des Spiels, einen interaktiven Spielfilm zu bieten, der den Spieler ständig vor Entscheidungen stellt, die die weitere Story beeinflussen klang auch für mich grandios. Und wohlgemerkt: Das ist sie auch!
Es ist endlich einmal wieder ein Spiel mit Tiefgang - und vor allem: ein Spiel, welches einen auch als Erwachsenen anspricht, der einfach mehr erwartet, als Stumpfsinn. Gleichzeitig dürfte es für Frauen wie auch Männer gleichermaßen interessant sein - und welches Spiel kann das schon von sich behaupten?
Die Grafik gehört mit zum Besten, was ich seit langer Zeit gesehen habe, die Figuren sind fantastisch animiert und die Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Die Story ist außerdem sehr spannend; ständig gibt es Ereignisse, die plötzlich und schnell Emotionen und sogar Streß auslösen: Man muss eine Entscheidung treffen. Schnell. Und vor allem mit Folgen!
Die Ereignisse sind dabei besonders zu Beginn selten vorhersehbar. Bis zuletzt kann man nur erahnen, wer der geheimnisvolle Origiami-Killer sein könnte - und dann kommt es doch ganz anders! Der Ausgang der Story hängt nicht zuletzt davon ab, welche Entscheidungen man im Laufe des Spiels getroffen hat, insbesondere aber auch davon, welche Figuren am Schluß überhaupt noch übrig sind, denn alle Charaktere die man steuert, können auch sterben und scheiden damit als potentieller Täter aus.
An dem Spiel habe ich grundsätzlich wenig auszusetzen, nur leider ist das mit der Story so eine Sache. Leider leistet sich diese nämlich eklatante Schwächen in Bezug auf Plausibilität und Logik. Die Krone der filmschaffenden Kunst ist eine Story, die voller Überraschungen und Wendungen ist, die der Zuschauer nicht vorhersehen kann UND (!) die trotzdem noch plausibel und logisch ist.
Zwar bietet Heavy Rain genau diese Überraschungsmomente, allerdings haben es die Entwickler nicht bei allen Endungen geschafft, einen glaubwürdigen Schluß ans Ende zu setzen. Ich möchte dem potentiellen Käufer an dieser Stelle nicht zuviel von der Story verraten, deshalb werde ich darauf jetzt nicht im Detail eingehen. Aber letztlich sind im Nachhinein viele Vorgänge im Spiel unglaubwürdig, wenn nicht sogar schwachsinnig, weil z.B. das Verhalten eines zum Ende bekannt werdenden Mörders vorn und hinten nicht mit seinem Verhalten im Rest des Spiel zusammenpassen will.
Wer mit diesen Fehlern leben kann, bekommt dennoch etwa 8 Stunden Spitzenunterhaltung mit hohem Wiederspielwert, weil man ja auch mal andere Endungen ausprobieren möchte.
22.03.2010
Laut Hersteller haben wir hier kein Spiel
Dem stimme ich zu. Es ist ein interaktiver Film. Viel wurde hier geschrieben ich möchte eigentlich nur etwas klarer herausstellen worum es hier eigentlich geht. Auf die Story im Detail einzugehen erspare ich mir denn dafür gibt es genug Beschreibungen vom Hersteller und auch in anderen Rezensionen findet man genug.
Nehmen wir einmal an, wir hätten es hier mit einem Film zu tun. Dieser wäre, meines Erachtens nach durchaus gelungen. Von der Stimmung her geht es schon so etwas in Richtung se7ven bzw. Sieben oder gar Blade Runner. Gleichzeitig ist es aber auch ein bisschen Thriller/Drama Misch Masch (im Gegensatz zu einem Kinofilm gibt es bei einem PC-Spiel bzw. interaktiven Film die Möglichkeit sich etwas mehr Zeit zu lassen). Der Story gelingt es durchaus den Spieler etwas mehr mit den Charakteren vertraut zu machen und ihn in die Spielwelt zu ziehen. Für die Story, Aufmachung und Grafik kann man durchaus 4 5 Sterne geben. Je nach Geschmack natürlich. Spannend ist, dass dieser interaktive Film nicht nur eine Richtung hat in die er gehen kann. Durch verschiedene Möglichkeiten zum Ziel zu kommen kann sich auch die Story anders entwickeln hier darf man sich jedoch nicht zu viel versprechen. Es tut sich was in der Story ja. Aber riesig sind diese Story-Verschiebungen nicht.
Wie funktioniert das ganze eigentlich?
Schon in den 90ern wurde mit Spielen als interaktiver Film geworben. Einige davon kamen auf den Markt und waren teilweise auch recht erfolgreich (man erinnere sich an Phantasmagoria 1 und 2 oder 7th Guest bzw. 11th Hour). Wer Fahrenheit (vom selben Hersteller wie Heavy Rain) gespielt hat wird sich sofort zurechtfinden.
Im Prinzip geht es darum sich in einem Levelabschnitt z.B. im Haus des aktuellen Charakters zu bewegen. Mit einigen Gegenständen oder Personen kann man interagieren. Z.B. eine Mikrowelle oder Schrank öffnen bzw. ein Gespräch beginnen. Dies alles wird durch ein paar kurze Wörter bzw. ein Zeichen beschrieben (z.B. Pfeil nach rechts für Schrank nach rechts aufschieben). Im Grunde war es das auch schon. Dies sind die einzigen Einflussmöglichkeiten die man hat. Teilweise (in Actionsequenzen) besteht ein erheblicher Zeitdruck die Knöpfe zu drücken. Was genau der Charakter sagt bleibt dem Spieler erst einmal verborgen. Man bekommt nicht in Schriftform den Satz geliefert und kann sich dann für die ein oder andere Rhetorische Nuance entscheiden (z.B. wie bei Monkey Island oder dergleichen) dazu sind die Beschreibungen zu grob man kann lediglich die Richtung des Gesprächs beeinflussen. Über die Steuerung wurde hier schon viel geschrieben. Partiell ist diese leider sehr haarig und ungenau zu steuern (z.B. muss man eine Art Bogen nachzeichnen ähnlich wie bei Gesten mit der Maus im Browser (Opera) oder mit dem Finger auf den iPhone teilweise nötig ist. Das ist aber leider vor allem wenn man es einmal eilig hat sehr nachteilig.
Im Gegensatz zu manch anderem Adventure gibt es auch nicht wirklich Rätsel denn, wie schon richtig beschrieben, haben wir hier kein Spiel. Der Film ist wenn auch mit verschiedenen Wendungen abgedreht und liegt fertig gerendert (zumindest kann man sich das so vorstellen) vor. Es wird lediglich Filmschnipsel a oder b abgespielt. So in etwa kann man dies verstehen. Für die doch recht schlechte Steuerung würde ich 3 Sterne geben für die unterschiedlichen Ausprägungsmöglichkeiten der Story wiederum 4. Man darf jedoch wie schon geschrieben keine offene Spielwelt (a la GTA 4) erwarten. Man befindet sich eigentlich immer in einem sogar teilweise recht engen Spielabschnitt. Dies haben sich viele Leute die auf das Spiel gewartet haben anders erhofft.
Wichtig ist mir bei einem Spiel stets die Widerspielbarkeit. Diese ist bei diesem interaktiven Film bei mir mit ca. 3xigem spiele (gucken?) erschöpft. Dann habe ich genug kleinere Ausprägungen gesehen um mir den Rest denken zu können. 3x ist ja auch nicht gerade wenig und eigentlich auch akzeptabel. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass man auch anders prima parat kommt. Man öffnet sich in Youtube eine Walkthrough (ich habe dies nach 2x spielen getan) und schaut sich diesen interaktiven Film einfach an. So traurig das klingt erlebt man hier ein ähnliches Erlebnis. Laut einem guten Bekannten der dies getan hat ohne das Spiel zu besitzen (er hat keine PS3 sondern eine Wii) verspürt er keinen Drang das Spiel noch mal durchzuspielen bzw. selber Hand anzulegen und genau dies ist der tragische Punkt. Die ewige, sehr eingeschränkte, Steuerungsmöglichkeit bringt zumindest in den Part der Interaktion, bald schon Langeweile.
Ich habe mich sehr schwer getan dieses Spiel zu bewerten. Sind 3 Sterne zu wenig? 4 Sterne zu viel? Für das mutige Konzept des Spiels und die mehr als gelungene Aufmachung kann ich dem Spiel 4 Sterne geben. Allerdings währen 3,5 angemessener. Wäre das Spiel mit weniger Hype erschienen hätte auch so manches Online Magazin anders gewertet. Wer mit diesem Konzept leben kann der sollte sich das Spiel zulegen. Ich habe es nicht bereut und das ist zumindest ein gutes Zeichen.
