08.09.2009
Meilenstein Der Videospielgeschichte
Es gab und gibt kein einziges Spiel seit Geburtsstunde der Videospiele, welches den Spieler mit einer derart erwachsenen, emotional berührenden Geschichte konfrontiert. Solch ein tiefgründiges Meisterwerk lässt sich mit einfachen worten garnicht beschreiben. Es ist einmalig, unvergleichlich in seiner Machart, atmosphärisch dichter als ein Film es je sein könnte und dazu inszenatorisch absolut herausragend.
Shadow of the Colossus stellt für mich die höchstmögliche Form von Spielekunst dar.
Ein Oscar hätte diese Game sicherlich verdient, wenn es denn sowas für Videogames geben würde.
Sicher eines der besten Spiele aller Zeiten.
Wer diese Spiel schlecht findet, hat kein Gehirn.
31.08.2009
Schwachpunkte: Pferdsteuerung, Karte
All die positiven Dinge der Vorredner kann ich bestätigen. Ambiente, Landschaft, Spielprinzip, Präsentation, Kämpfe!
Auch ich war von dem Spiel gefesselt und auf die Story und deren Ausgang gespannt.
Aber ich habe nach 6-7 Stunden aufgegeben. Die die Steuerung des Pferdes finde ich frustrierend. Manchmal bremst es vor mini-hügeln ab, oder ändert durch "Hindernisse" die Richtung, wo ich mir denke, dass ein Pferd da aber locker drübergaloppieren müsste. Fazit: Mein Pferd reitet oft irgendwohin, aber nicht dahin wo ich eigentlich erwarten würde. Dadurch fällt mir das erkunden der Landschaften sehr schwer.
Für mich der Grund aufzuhören war aber, dass mit Fortdauer des Spieles das Finden der Kolosse immer schwerer wurde. Und knapp nach der Hälfte habe ich dann über 2 Stunden rund um eine riesige Felsenklippe verbracht und es einfach nicht mehr geschafft den nächsten Koloss zu finden. Ich ritt ständig im Kreis, und das eben noch sehr unkomfortabel (wie oben beschrieben).
Bereits für den Koloss davor hatte ich fast 40 minuten Anreisezeit benötigt.
Daher habe ich recht entnervt aufgegeben. Extrem störend hierfür ist auch die Tatsache, dass die aufrufbare Karte so gut wie überhaupt nicht hilfreich ist, da sie zu undetailliert ist.
Daher kann ich das Prädikat "GENIAL" nicht vergeben.
Sorry, ich kam mir vor wie ein blindes Huhn, das orientierungslos im Kreis umherirrt.
13.08.2009
Ein Meilenstein
"Das ist alles?" lautet meistens die Frage, wenn man eine kurze Zusammenfassung von Shadow of the Colossus liefert.
"Man reitet nur herum und besiegt die Kolosse?"
Ja, genau so ist es.
Und es verwundert nicht, dass diese Wahrheit zunächst abschreckend wirkt und Kopfschütteln hervor ruft.
Wer sich nicht selber darauf einlässt und den Zauber von SOTC auf sich wirken lässt, der wird nicht nachvollziehen können, dass es einem an nichts mangelt: Weder an Abwechslung, noch an Unterhaltung.
-- Die Kraft des Minimalismus --
Viel ist es nicht, was einem das Spiel zu Anfang mit auf den Weg gibt. Zunächst einmal jede Menge Fragezeichen. Ein junger Mann reitet mit seinem Pferd und einem toten Mädchen auf dem Sattel in eine mysteriöse Kathedrale, und unterwirft sich einer dunklen Macht, die ihm verspricht, das Mädchen wieder lebendig zu machen.
Selbstverständlich nicht ohne Gegenleistung. 16 Kolosse soll der junge Mann töten, ehe sein Mädchen wieder das Licht der Welt erblickt.
Von Anfang an begleitet einen die Skepsis und der Zweifel an der eigenen Handlung.
Solch einer abscheulichen Kreatur die Wünsche zu erfüllen hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.
Dann beginnt die Reise zu den Kolossi.
Das Land ist rießig, wunderschön und gottverlassen.
Bis auf den Wind gibt es in diesem Teil keine Soundkulisse - und diese Tatsache wirkt auf den Spieler.
Man bekommt einen anderen Bezug zum Geschehen, man lenkt plötzlich nicht mehr jemanden, der durch ein einsames Land reitet, man fühlt sich selber einsam.
Die Graphik erzeugt eine wunderbare, träumende Atmosphäre. Das weiche, diffuse Licht, das in dem Land vor herrscht, läd ein zum träumen und zum verweilen.
Es ist ein leiser, unaufdringlicher Spielspaß, den man nun hat. Mittels des eigenen Schwertes, welches als Art Kompas fungieren kann, sucht man nach dem richtigen Pfad, muss navigieren und die Lage Orten.
Anbei ist immer die Spannung und die Freude, auf den nächsten Koloss.
-- Kämpfe gegen alle Regeln -
Wenn man ihn nun gefunden hat beginnt die zweite Facette des Spieles.
Das Design der Kolossi ist fantastisch abwechslungsreich. Es sind "Level im Level" und es gilt zu analysieren und zu rätseln, wie man den Gigant wohl erklimmen kann,
Raffinierte Tricks sind dabei manchmal nötig um den Aufstieg zu schaffen.
Ist es einem gelungen beginnt der Paukenschlaf des Spieles.
Ein atemberaubender Soundtrack hinterlegt den packenden Kampf, bis man die Schwachstelle des Giganten erreicht und ihn zu Fall bringt.
Spätestens hier fühlt man die Traurigkeit, wenn die Rießen auf die Erde sinken.
Manche von ihnen sind aggressiv wenn man auf sie trifft, andere eigentlich nicht.
In jedem Fall aber spürt man sie in ihrer Heimat auf und bringt sie um, für ein zweifelhaftes Ziel.
Gleichzeitig ist es ein unglaubliches Gefühl, wenn der Hauptcharakter (namens Wander) tatsächlich den Sieg über den überlegenen Gegner errungen hat.
Denn das Gefühl von Schwäche und Unterlegenheit ist bei Wander allgegenwärtig.
Er stolpert, er ächzt während dem Gehen und soll nun das unmögliche Begehen - er tut es, für sein Mädchen.
-- Eine Liebe ohne Worte --
Diese Tatsache vermittelt einem das Gefühl einer monumentalen, einer extremen Liebe - ganz ohne Worte oder Zärtlichkeiten.
Was der Hauptcharakter still schweigend auf sich nimmt ist wahnwitzig und nicht erreichbar - wenn er die Aufgabe dann doch schafft ist der Preis unermesslich.
Er stolpert hindurch und besiegt Koloss um Koloss.
Eine Liebe, auf Gedeih und Verderb.
-- Epische Story --
Es sind nicht viele Zwischensequenzen, die man zu sehen bekommt, aber diese gehen unter die Haut
Spätestens am Schluss verdichtet sich die Atmosphäre derart, dass es einem über den Rücken läuft und Gänsehaut Gefühl erzeugt.
-- Wiederspielwert? Aber sicher! --
Ich habe das Spiel (und das ist eigentlich ganz und gar nicht meine Art) mittlerweile sieben Mal durch gespielt.
Es gibt einige Secrets, die man bekommen kann, aber vor allem ist der Wiederspielwert deshalb groß, weil man die Gefühle einfach noch einmal erleben will und es nicht langweilig oder nervig wird.
--Platz für Phantasie --
Was ich an diesem Spiel so schätze ist auch die Tatsache, dass mit den spärlichen Infos, die man bekommt (über das Land und die Ruinen, durch die man reist, über die Mächte, mit denen man konfrontiert ist) dem Spieler Platz gelassen wird, für die eigene Phantasie.
Es ist eine mystische Atmosphäre, eine Art spielbare Legende, bei der ein ganz beachtlicher Anteil des Zaubers durch das frei Gelassene und damit durch die eigene Phantasie erreicht wird.
Sind wir ehrlich: wie viele Spieleentwickler haben Heute noch den Mut, so viel Vertrauen in die Spieler zu setzen?
Das Ende des Spiels - soviel sei verraten - ist kolossal und unbegreiflich gut.
Der Entwickler Ueda bedient sich einer Reihe ungewöhnlicher Mittel und schafft etwas, was man in der Videospielwelt fast nicht vermuten würde:
Ein ausdrucksstarkes Kunstwerk.
06.05.2009
Das Spiel der Spiele
Shadow Of The Colossus... Was soll ich zu diesem Spiel sagen... Puuuuh. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos. Bevor ich zu diesem überteuert scheinenden Spiel gegriffen habe, sammelte ich Pro und Contra Punkte um mir die Entscheidung zu vereinfachen.
Für einige war das Spiel kein Begriff... Für andere eines der schönsten Spiele...
Auf jeden Fall entschied ich mich natürlich dafür es zu kaufen. Zuvor hatte ich nur einige Trailer gesehen, die mich durchweg begeistert hatten. Doch als ich das Spiel dann in die PlayStation legte war ich durchweg sprachlos. Das Intro ist sehr schön gemacht und eröffnet das Epos perfekt... Dann geht es daran die Kolosse zu bezwingen. Doch nicht ohne Erklärung, wie es anscheinend einige hier denken. Das Spiel hebt sich lediglich das beste bis zum Schluss auf. Ist das den gleich schlecht? Sicher nicht!
Durch das ganze Spiel herrscht eine große Spannung und gewisse Trauer und ein unbeschreibliches Mitgefühl zu Wanda. Die leere Welt und die Stille harmonieren perfekt mit dem Thema des Spiels.
Und nein... ich vermisse keine Leute die man Ansprechen kann etc...
Das würde ganz einfach das ganze Setting umwerfen.
Die Kolosskämpfe sind mit keinem anderen Spiel zu vergleichen und bieten Spielspaß hoch 2.
Und am Ende des Spiels kommt der wohl beste Outro, denn ich je in einem Spiel gesehen habe.
Jetzt im Nachhinein, war es keines Falls eine falsche Entscheidung so viel Geld auszugeben für ein "veraltetes" PS2 spiel. Meiner Meinung nach ist es keines Falls veraltet.
Einige PS3 spiele kosten mehr und haben nicht annähernd das zu bieten was Shadow Of The Colossus für den Käufer bereit hält. Unglaublich ergreifende Story die nicht vorgekaut wird. Grandiose Kämpfe in pompöser Landschaft. Was gibts schöneres?
PS2 must have für Zocker mit Niveau :)
03.01.2009
An alle die sich darüber beschweren dass dieses Spiel leer ist...
Gerade die Leere dieser riesigen Welt stellt eine gewisse Melancholie und Trauer da, die der Held Wanda zu besiegen versucht. Er tötet die Kolosse, obwohl sie ihm nichts getan haben, nur um siene Freundin vor dem Tod zu bewahren. Er muss also auch mit seinem Gewissen kämpfen, und man selbst als Spieler muss dies auch tun, und immer wenn einer der Kolosse fällt fragt man sich, warum man das eigentlich tut... und man ist nach jedem Kampf etwas traurig und mitleidig mit den Kolossen. Dieses Spiel geht tiefer, und man muss sich etwas dmit auseinandersetzen, es ist also nichts für unterbelichtete Sonic-Zocker!