14.07.2007
Nach langer Zeit des Bangens...
Shadow Hearts FTNW ist inzwischen der vierte Teil der Serie, wenn man's genau nimmt. Wie schon in vorrangegangenen Rezensionen erwähnt spielt die Handlung ausschließlich in Amerika ab, sowohl auf dem nördlichen und dem südlichen Kontinent.
Eigentlich ahndelt die Geschichte von Johnny Garland, einem 16-jährigen Detektiv, der nicht nur wie ein Milchbubi aussieht sondern auch wie einer behandelt wird und überwiegend nach entlaufenen Katzen sucht.
Dies ändert sich jedoch, als Johnny vom unheimlcuhen Professor Gilbert den Auftrag bekommt, nach einer vermissten Person zu suchen, die auch prompt von einem Monster aufgefressen wird. Dadurch fängt Johnnys Abenteuer erst einmal an.
Das Gameplay hat sich im Vergleich zum Vorgänger gehörig verbessert, so sind Angriffe auf 3 Ebenen verteilt (Boden, Luft und "Midrange"), die Charakteren und Monstern nur dann Schaden zufügen können, wenn sich der Feind auch an entsprechender Stelle befindet. Auch müssen Figuren nicht mehr manuell dazu veranlasst werden, sich zu Gefährten zu stellen, um Combos auszuführen, sondern kann bei ausreichender Angriffsleiste (vergleichbar mit der Ekstase aus FFX) auch sofort Combos oder Doppelangriffe ausführen. Das selbe gilt jedoch auch für Monster und auch der Schwierigkeitsgrad ist im Gegensatz zu Covenant um einiges nach oben gestiegen, aber nicht unnötig schwer. Das merkt man besonders bei Zufallskämpfen.
Die Charaktere... tja, diese sind so eine Sache. Im Grunde genommen sind diese, wie Vorredner schon sagten, nichts weiter als "Abziehbilder" oder auch "Klone". So hat Ricardo, ähnlich wie Lucia, eine Fähigkeit, mit denen er Gruppenmitglieder unterstützen kann, Mao hat vergleichbare besondere Fähigkeiten wie Blancas und Shania kann sich als Schamanin in Monster verwandeln (anstatt wie Yuri in welche zu fusionieren). Teilweise gibt es aber auch sehr überdrehte Figuren, wie die Vampirin Hilda Valentine, die sich für eine superheldin hält und nebenbei eine leichte Persönlichkeitsstörung hat (von ihrem rapiden Stoffwechsel mal abgesehen).
Im Prinzip sind die Figuren jedoch genauso tragisch, wie in den Vorgängern, auch wenn dies meistens nicht so genau rüberkommt.
Im Verlauf des Spieles sind die Charakterentwicklungen jedoch sehr schwach, da die meisten Figuren im Spielverlauf einfach im Hintergrund agieren oder teilweise nicht zu sehen sind. Besonders schlimm trifft es aus meiner Sicht Ricardo, der in den Sequenzen nur sehr selten was zu sagen hat und es mitunter vorkam, dass ich überhaupt vergaß, dass es ihn gibt. So hatte ich mir an einer Stelle, ziemlich am Ende die Frage gestellt "Wer ist Ricardo?".
Und auch die antagonistin ist mir, obwohl sie die tragischste Figur im Spiel ist, einfach nicht sympathisch geworden, da sie im ganzen Spiel so dut wie nie ein Wort von sich gibt.
Nichts desto trotz, Shadow Hearts FTNW zieht im Gegensatz zu den drei Vorgängern zwar den kürzeren, steht aber in nichts nach, weil alles dabei ist, was die Serie bisher ausgemacht hat.
Außerdem ist das Spiel komplett auf englisch, die sprachbarriere ist zwar sehr gering, wer dennoch schlecht im englsichen ist sollte sich einen anderen Titel suchen oder sich eine deutsche Übersetzung der Dialoge suchen.
Ich kann das Spiel getrost empfehlen, zumal es eine willkommene Abwechslung zu den europäischen standard-RPGs ist.
04.06.2007
Erfolgreiche Weiterführung der Spielereihe
Die durchweg auftauchenden, negativen Aspekte kann man nachvollziehen, wenn man sich ebenfalls mit den ersten Beiden Teilen beschäftigt hat, allerdings sollte man jedes Spiel für sich selbst betrachten.
Der dritte Teil der brillianten Shadow Hearts Reihe überzeugt mit einem aufgepepptem Kampfsystem und neuen taktischen Finessen, weiß durch dynamische Action zu überzeugen. Die KI der Gegner ist dieses Mal ein wenig zu gut gelungen, finde ich, ohne ordentliches Aufleveln kommt man ganz schnell in Teufels Küche. Dafür wird man wieder einmal mit interessanten Gegnern und teils aufwendigen Bossgegnern belohnt.
Auch die Heldentruppe ist durchweg sympathisch und bietet für jedermann die richtigen Charaktere, auch wenn einige von ihnen (besonders Meisterin Mao und Schüler Frank) ein wenig überdreht daher kommen und wie überdrehte Filfiguren wirken. Doch vor allem die weibliche Hauptfigur, Shania, weiß nicht nur optisch sondern auch spielerisch zu überzeugen, stiehlt dem eigentlichen Helden Johnny ohne Probleme die Show.
Was aber auffällt, ist der Fakt, dass die Handlung noch weniger Düsternis und Mystery aufweist, wie die beiden Vorgänger, dafür aber wesentlich mehr Humor bietet (Alleine die Purramount Pictures Videos mit Mao sind ein Hingucker).
Alles in allem ein Top-titel, der leider nur still und heimlich vermarktet wird. Ein Problem, dass alle 3 Teile aufweisen. Da ich in einer Videothek beschäftigt bin, stolperte ich im Laufe der Zeit über die ersten beiden Teile, konnte sie also günstig erwerben, doch da mich diese Spiele so überzeugt haben, ging ich das Wagnis ein, mir den 3ten Teil neu zu besorgen und bin bisher nicht enttäuscht worden.
Alle Fans von J-RPG's sollten unbedingt zugreifen, wenn sie auf guten Humor, liebevolle Charaktere und eine fasziniernde (wenn auch überdrehte) Story stehen. Auch die Schauplätze im Amerika des Jahres 1929 sind durchweg einen Besuch wert und laden zum staunen ein.
Story: gut
Charaktere: sehr gut
Kampfsystem: sehr gut
Ausbaufähigkeit der Helden: standard
Gegner: sehr gut
Videosequenzen: TOP!
30.05.2007
Grüße aus der Neuen Welt
Grundsätzlich sei dem Publisher Ghostlight Lob und Preis, daß er sich des Spieles angenommen und es nach Europa gebracht hat, nachdem die Vorgänger (eigentlich unverständlicherweise aber sicherlich auch aufgrund miesen Marketings) in unseren Breiten, im Gegensatz zu anderen RPGs ähnlich hoher Qualität - denn SH(1) und SHC sind wie ihr Urahn Koudelka Nippon-Rollenspiele auf allerhöchstem Niveau mit epischer Story, sympathischen Charakteren, überraschenden Wendungen, einer Menge Humor und Spannung - nicht wirklich erfolgreich waren. Auch den engagierten Fans, die beim Developer und möglichen Publishern nicht lockerließen und offenbar verdeutlichen konnten, daß es in Europa durchaus einen Markt für Shadow Hearts gibt, ist zu danken.
Die Frage ist nur, ob Ghostlight sich und der Reihe als solcher damit einen Gefallen tut, denn leider ist SH3 wirklich wesentlich schwächer als die Vorgänger, speziell als das überwältigende Covenant, das leider trotzdem von der Fachpresse wie den Spielern mit vollkommen unverdienter Ignoranz gestraft wurde. SH3 ist im Grunde wie eine sehr komprimierte Version von SHC mit etwas anderem Anstrich. Die Ähnlichkeiten dürften dem geschulten Fan auffallen, die Variationen vermögen nur bedingt zu überzeugen.
Technisch habe ich persönlich kein Problem mit SH3. RPGs sollten mE nicht wegen ihrer Technik und Optik, sondern wegen ihres Inhalts gespielt werden. Leider hakt es hier bei SH3 auch. Die Story erinnert in keinster Weise an die interessanten Wendungen der Vorgänger. Die Antagonisten haben nicht wirklich eine nachvollziehbare, hehre Motivation wie es in SH und SHC der Fall war, sondern tun schlichtweg Böses - und das ist für Shadow Hearts doch ein bißchen arm.
Die Charaktere sollen an die Skurrilität der Figuren der Vorgänger anknüpfen aber oft wirken sie nur wie Abziehbilder. Die Native Americans Shania und Natan und auch der Mariachi Ricardo sind durchaus sympathisch, erweisen sich zudem als mysteriös, glaubhaft und interessant, Mao, die Riesenkatze ist sicherlich ein Kuriosum aber taugt nicht als angemessener Ersatz für den Wolf Blanca aus SHC, als der sie konzipiert wurde. Allerdings rettet der Nimbus einer alternden Filmdiva und der damit verbundene raue Humor die Sache schon gelegentlich raus. Frank Goldfinger, der Ninja, ist ein Abziehbild von Joachim Valentine aber auch wirklich nicht mehr. Er hat amüsante Szenen, doch kommen diese einem meist viel alberner vor als zu Joachims Zeiten. Hilda Valentine ist die Ausprägung einer Tradition: Die Vampirfamilie Valentine war in jedem Spiel mit dem Namen Shadow Hearts vertreten und so muß auch der dritte Ableger eine Valentine haben. Sie ist ähnlich krampfhaft überdreht wie Joachim, man fragt sich jedoch, ob es in dieser Familie eigentlich nur eine einzige vernunftbegabte Person gibt, nämlich Bruder Keith, und wie sie sich so lange in Bistritz halten konnte, wenn dem so ist. Als Magierin macht sie sich gut im Kampf aber wirklich sympathisch sind weder slim, noch curvy Hilda während Joachim und Keith beide große Sympathieträger waren. Johnny Garland selbst, der offizielle Hauptcharakter, ist im Grunde die größte Enttäuschung. Als Yuri Hyugas Nachfolger tritt er zweifellos ein schweres Erbe an und eine Figur, die charakterlich etwas anders gestrickt ist als der legendäre Harmonixer der Teile 1 und 2 würde der Serie vielleicht grundsätzlich auch nicht schaden aber Johnny wächst einem wirklich in keinster Weise so sehr ans Herz wie Yuri. Er kommt einem eher wie eine Art aufsässiger Teenager vor, der vor allen Dingen seinen Kopf durchsetzen will aber weder von dem Idealismus noch der unsterblichen Liebe eines Yuri Hyuga durch das Spiel getragen wird, was diesen glaubhaft und seine Handlungen authentihsch gemacht hat. Spielerisch ist Johnny den größten Teil des Spieles über relativ nutzlos. Zum Ende hin ändert sich das zum Glück aber, ohne zuviel vorwegnehmen zu wollen: Dafür kommt er ab diesem Zeitpunkt relativ seelenlos daher was für ein SH auch recht enttäuschend ist. Die an ihn geknüpfte Snapshot-Sidequest, die man übrigens unbedingt zuendebringen sollte, weil sie eine der Voraussetzungen für seine Charakterentwicklung hin zu einer nützlicheren Figur hin ist, nervt und bremst das Spiel unnötig aus.
Dadurch wird von einem weiteren großen Problem des dritten Teils der Serie abzulenken versucht, nämlich der erstaunlichen Kürze. Es ist verwunderlich genug, daß nach dem 2-DVD-Spiel Shadow Hearts:Covenant wieder auf eine DVD zurückgebrochen wurde. Allgemein verstärkt das den Eindruck, daß man es hier mit einer unreifen, unfertigen Version des Spieles zutun hat. Dahinter mag sich ein Körnchen Wahrheit verbergen: Der US-Publisher XSeeD, der SH3 als einen der zwei großen Vorzeigetitel vor sich hergetragen hat, die ihn auf dem Markt eine solide Position einräumen sollten, hat möglicherweise erhöhten Druck aud die Developer ausüben müssen, welche dadurch das eine oder andere Element des Spiels unausgegoren gelassen haben, was sich im Gesamtprodukt leider niederschlägt. Allgemein scheint etwas zu fehlen; das je ne sais quoi, was aus SH3 einen würdigeren Nachfolger des wirklich bemerksenswerten SHC gemacht hätte.
Nichtsdestotrotz steckt Seele in diesem Spiel. Ein SH-Feeling kommt auf, wenn es auch getrübt und ein wenig mau ist. Positiv zu vermerken ist die weitere Modifizierung des Kampfsystems, was die Auseiandersetzungen noch ein wenig spannender und taktisch anspruchsvoller macht. So sind die Abilities nun nur noch in den Berechen Air, Middle oder Ground wirksam. Ein Gegner, der sich außerhalb der entsprechenden Rechweite einer Skill aufhält, wird nicht mehr von ihr getroffen. Außerdem gibt es neben den bekannen Combos von Charakteren nun auch Doubles (ein Charakter kann zwei Aktionen pro Zug ausführen) und Double-Combos (Charaktere in einer Combo können auch mehrere Aktionen pro Zug ausführen), die abhängig sind von zu sammelndem Stock (ähnlich in XenoSaga) und auch die Gegner sind dazu in der Lage. Der Mangen an Fusionsformen enttäuscht ein wenig; es gibt nur noch drei, (bzw. fünf - drei reguläre und zwei geheime), die Elementklassen miteinander kombinieren. Es existiert kein Seelenfriedhof mehr. Angesichts von Stimmen, die Yuris Formvielfalt schon immer als zu groß betrachteten, kann man sich damit jedoch möglicherweise arrangieren.
SH3 ist unterm Strich kein schlechtes Spiel. Es ist ein RPG mit dem Judgementring-System, das durchaus Spaß machen kann. Interessante Schauplätze wie eine Luftwaffenbasis in Roswell, südamerikanische Ruinen, Chicago zur Zeit der Prohibition (inclusive Beteiligung eines jungen Al Capone und eines jungen Elliot Ness) oder Alcatraz sorgen für Abwechslung und schicken die Charaktere auf eine kleine Reise durch den amerikanischen Kontinent. Es besitzt Humor, es besitzt Spannung aber die epische Breite, an der hapert es ein wenig. Grundsätzlich hätte SH3 Potenzial und als Fan der Reihe hatte ich gar keine andere Wahl und mußte mir damals schon die NTSC-Version beschaffen (als es seitens Aruze noch hieß, einen Europarelease würde es eher nicht mehr geben).
Letztendlich bin ich ganz froh darüber, daß die SH-Reihe fortgesetzt wurde. Es ist schon schade, daß wir diesmal nur ein deutsches Handbuch bekommen. Die Texte von SH1 waren zwar katastrophal übersetzt aber SHC konnte schon mit einer ziemlich guten Lokalisation aufwarten. So ist die PAL-Umsetzung zwar eine sehr schöne Sache, aber es gibt abgesehen vom Handbuch keinen Unterschied zwischen der US und der EU-Version. Trotzdem ist es schön, daß auch europäische Fans das Spiel nun endlich spielen dürfen. Mir persönlich kommt es allerdings unausgereift vor.
26.05.2007
Sehr guter Teil
erstmal vorneweg.... Wer Teil 1 & 2 gespielt hat dürfte eigtl. gemerkt haben dass die Story
1. abgeschlossen war
2. für Yuri unglücklich geendet hat
3. der dritte Teil "from the New World" heißt.
SH3 ist nur schwach wenn man es mit SH 1 & 2 vergleicht.
Wenn ich FFX, X-2, XII mit den PSX FF's vergleiche halte ich diese auch für Sehr Schwach (story/inszenierung > Grafik).
Aber Schwach und Schlecht da liegen Welten zwischen... Schlecht wäre wenn das KS lahmarschig und schlecht wäre, wenn man mit Ladezeiten zugebombt wird, wenn man grausige Syncro's hätte und am besten noch Bug's. DANN ist etwas Schlecht.... aber mit Sicherheit nicht SH3 welches einfach nur nicht euren hohen Erwartungen entspricht und ihr auf Yuri (logischerweise) verzichten müßt. Zumal man noch sagen muß dass sowohl OST als auch KS in SH3 aufjedenfall TOP sind und teilweise(!) locker die Vorgänger überbieten.
SH3 ist ein solides spaßiges RPG, hatte viel Fun mit der US Version.
Wer dieses einfache Englisch nicht beherrscht sollte wieder in die Schule ^^
26.05.2007
Bin vom Hersteller sehr enttäuscht.
Ich habe die beiden ersten Teile von Shadow Hearts und die waren super. Jetzt wartet man schon eine ewigkeit das entlich der dritte Teil rauskommt und dann ist es eine Enttäuschung. Grafisch und spielerisch gibt es für mich keinen Grund zu meckern. Das spiel ist meiner Meinung nach super aber es ist komplett in englisch selbst der Untertitel. Und das find ich echt blöd. Keine Ahnung was sich der Hersteller dabei gedacht hat. Ich habe mich auch mit einem Verkäufer in verbindung gesetzt der mit dem Hersteller zusammen Arbeitet und der hat mir gesagt das es zwar eine deutsche Pal Version ist aber es ist halt komplett in englisch. Wer also ein bißchen englisch kann dem empfehle ich das Spiel alle anderen müßen es selber wissen. Hoffe ich konnte helfen.