Durchschnittliche Bewertung
Anzahl der Leser-Meinungen
21
23.11.2009
Ich kann die Meinung der meisten anderen Rezensenten nicht teilen
Auf Grund der überschäumenden Bewertungen des Spiels hab ich es mir letztendlich angschafft, gottseidank als Gebrauchtspiel, sodass nicht allzuviel verloren ist.
Die Spielidee mit den Rätseln und den zwei verlorenen Kindern in diesem riesigen Schloss ist wirklich ausgezeichnet, die Atmosphäre ist angemessen, ganz ohne Musikuntermalung, das bringt die bedrückende Stimmung wirklich gut rüber.
Auch die Rätsel sind wunderbar. Eine echte Herausforderung, aber auch ohne Anleitung durch Herumprobieren schaffbar. Dazu genügend Speicherpunkte, alles tadellos.
Leider werden all diese Vorzüge in meinen Augen durch die schwammige Steuerung und die katastrophale Kameraführung komplett zunichte gemacht.
Am Anfang des Spiels dachte ich noch, mit ein wenig Übung würde es besser werden, denn oft gibt es in Spielen einen Gewöhnungseffekt, aber es wurde immer schlimmer!
Das Laufen mit Yorda ist hakelig, Arbeiten, wie das Entzünden von Bomben ein Glücksspiel, genauso wie das Klettern an Seilen, weil man tw. überhaupt nicht sieht was man da macht und wie verrückt auf die Tasten hämmert, um zufällig die Position zu erwischen die eine Aktion auslöst.
Die Kamera ist eine echte Plage, man sieht meist nur einen kleinen Ausschnitt und kann sie auch nicht stabil in eine andere Richtung drehen, geschweige denn um 360°. Es sind nur maximal für Sekunden 180° möglich dann schwenkt die Kamera wieder in die Ausgangsposition zurück und die ist tw. so unübersichtlich, dass man die Charaktere hinter dem Mobiliar kaum sieht. Man kann die Kamera nicht einmal hinter der Hauptfigur fokussieren und das bei einem PS2 Spiel das noch nicht sehr lange auf dem Markt ist!
Das Spielerlebnis hat mich echt an die bösesten Gurken meiner Spiellaufbahn erinnert.
Wenn der Rest nun auch schlecht gewesen wäre, könnte man sagen - Schwamm drüber, Ziel verfehlt, ein anderes Spiel her.
Aber das Spiel ist vom Prinzip her wirklich gut und ich muss echt sagen, das hat so eine miese Steuerung und Kameraführung nicht verdient!
Und das ist der Grund warum ich für die Idee, die Geschichte und die Rätsel wohl 5 Punkte vergeben würde, für das Gameplay (Steuerung und Kamera) leider 0 Punkte, daher im Gesamten nicht mehr als 3 Punkte.
20.08.2009
Fantastisches Spiel - leider muss ich einen Stern abziehen
Ich bitte jeden, der dieses Spiel als großartig erachtet und sich über meine 4er Wertung empört, zunächst abzuwarten, mit welcher Begründung ich nicht die volle Punktzahl gebe.
Ohne Frage: Die Story von Ico ist märchenhaft und besitzt einen melancholischen Zauber, der ein neues, ein anderes Gefühl des Spielens bringt.
Es ist ein Spiel mit Hirn und Anspruch auf jeder Ebene.
Das Leveldesign ist genial, die Atmosphäre des Schlosses fantastisch.
Man baut eine stille Beziehung zu Yorda (dem Mädchen) auf, und es ist eine epische Story ohne Bombast und Paukenschlag:
Ein kleiner, schwacher Junge führt ein zerbrechliches, blasses Mädchen durch ein Schloss, gigantisch und von einer bösen Macht besessen.
Jede Nuance von der Geschichte der beiden bekommt man haut nah zu spüren:
Ihre Verlorenheit in mitten dieses gewaltigen Bauwerks, die beklemmende Atmosphäre wenn man gegen die dunklen Monster kämpft, die Stille und die Einsamkeit - vielleicht gewinnt man gerade wegen dieser Einsamkeit solche Symphatien für das Mädchen, vielleicht ist es auch der Beschützerinstinkt Icos, der sich auf den Spieler überträgt.
In jedem Fall gäbe es für einen (auch wenn die Wahl bestünde) nichts zu entscheiden: Yorda wird da raus geholt, einfach davon machen ist ausgeschlossen.
Nun ist es leider so, dass all diese tollen Eigenschaften des Spieles in meinen Augen einen Tick zu statisch sind.
Wenn man ein eingefleischter Rätsel Fan ist wird man mit den manigfaligen Rätselaufgaben genug Abwechslung bekommen - wer zwar Spaß am Rätseln hat, aber nicht in dieser Permanenz, der wird auf kurz oder lang die Abwechslung vermissen.
Ich muss es einfach mal so sagen:
Ein paar Zwischensequenzen zwischen drin (von mir aus spärlich), ein paar abwechslungsreichere Kämpfe hätten dem Spiel gut getan.
So steuert man stundenlang durch dieses Schloss, und der anfängliche Zauber wird von der Langeweile ein wenig abgeflacht.
Auch die Stille als Instrument ist in einem Spiel lobenswert und gut - aber hier wurde leider etwas zu krass gespart. Der Soundtrack des Spieles besteht aus zwei Liedern: Die des Abspanns.
Hin und wieder ganz leise Töne, die man aber nicht wirklich als Musik bezeichnen kann.
Ab und an wäre das als kurzer Lichtblitz zwischen dem Rätseln mal ganz aufhellend gewesen.
Womit wir beim Thema sind:
Licht.
Die stilisierte Grafik ist wunderschön, aber so diffus, dass man an vielen Orten entweder in einer dunklen Brühe herum watet oder in überhelltem Schleier stochert.
Bei sehr sehr vielen Rätseln war es für mich nur deshalb schwierig, sie zu lösen, weil ich Probleme hatte, Schalter oder Bomben zu sehen und zu identifizieren, Vorsprünge oder Leitern (!) zu entdecken, weil einfach kaum Kontrast vorhanden war.
Man kann die Helligkeit auch anpassen, aber für mich hat das nicht ausgereicht.
Mich hätte das Rätseln wohl weniger ermüdet, wenn ich eine etwas definiertere Grafik zu sehen bekommen hätte - an manchen Stellen.
Nun bin ich bei meinem letzten Kritikpunkt, das ENDE:
Ich bin ein Fan von Leerstellen in der Story.
Es wird ein großer Zusammenhang angedeutet, dessen Feinheiten man sich selber ausmalen kann.
Das Ende von Ico war definitiv berührend, aber sind wir ehrlich:
Der Schluss war doch einfach gegen jede Vernunft hin geknallt.
Absolut widersinnig und pseudo-insziniert. Unter dem Deckmantel einer künstlerisch anspruchsvollen Leerstelle wurde
einem ein Sachverhalt vor gesetzt, auf den man sich auch mit viel Phantasie einfach keinen Reim bilden konnte (alle, die es ganz durchgespielt haben,
werden wissen, was ich meine; genau erläutern darf ich hier leider nicht um den Spoiler zu vermeiden).
Das Ende von Shadow of the Colossus hatte auch Leerstellen, hinter denen man aber einen vernünftiges Ganzes vermuten konnte.
Schade, das Spiel hätte was besseres verdient gehabt.
Nichts desto trotz: Dieses Spiel ist fantastisch und eine wahre Perle.
Ich kann zum Kauf defintitv und uneingeschränkt raten - auch wenn diese paar Defizite einen Stern gekostet haben.
22.06.2009
Eine Welt in sich aufsaugen, oder die Gegensätze der Natur
"Ico" lebt fast zur Gänze von seiner einzigartigen Archtiektur, dem zurückhaltenden und dennoch überwältigenden Grafikstil, sowie den einfachen spielerischen Elementen, welche das ganze tragen.
Zu keinem Zeitpunkt überladen, präsentiert das surreal-melancholische Experiment mitsamt seinen expressionistischen Momenten in Form von zwei Charakteren, von denen man kaum etwas je wirklich weiß, eigentlich überhaupt nicht in Erfahrung bringen kann, und welche dennoch schnell ans Herz wachsen können - bis hin zum überwältigenden Schluß.
Spielerisch bot "Ico" vielleicht bis auf die ungewöhnlichen Kamerawinkel welche vormals eigentlich nur in einem indizierten "Resident Evil"-Titel zum Einsatz kamen, und das also auch wieder bezogen auf seine Präsentation wäre, kaum etwas neues: die Schatten-Gegner erinnern mit ihrer Flüchtigkeit an das viele Jahre in Entwicklung befindlich gewesene 2D-Jump'n'Run-"Heart of Darkness", die dazugehörigen Waffen sind so archaisch wie sie stillistisch hier wohl sein müssen, und dennoch hat kaum ein PS2-Titel mehr Eindruck hinterlassen: einen Eindruck, der eben vom Spiel selbst heraus kommt, und nicht sentimental bis Genre-immanent hineingetragen wird.
04.04.2009
Etwas ganz außergewöhnliches...
...ist eine Beschreibung, die im positiven Sinne auf ICO zutrifft. Die Atmosphäre ist stimmig, das Konzept und Spielgefühl wirkt innovativ und man erkennt viel Liebe zum Detail. Und obwohl das Spiel nun auch ein wenig betagter ist, kann die Grafik sich immernoch sehen lassen: Die Schlossruine ist einfach einschüchternt in ihrem Design.
In Sachen Gameplay macht das Spiel wenig falsch. Die Kontrollen sind sinnvoll, die Rätsel eine gute Mischung aus Knobelei und Pakur und auch die wenigen Kämpfe einfach, aber recht taktisch (aber defintiv eher eine "Fußnote" in diesem Spiel).
Was besonders zu erwähnen ist, ist der Umstand, das Mädchen die ganze Zeit an der Hand herumführen zu müssen. Das hat mich anfänglich ein bisschen skeptisch gestimmt, aber erweist sich tatsächlich als großer Pluspunkt für das Spiel (Strichwort: Rumblecontroller).
Es ist nicht nur ungewohnt, sondern auch gut umgesetzt. Obwohl sie einen verlangsamt, ist sie nie ein Klotz am Bein, sondern gibt oft sinnvolle Tips. Zudem sind diese "Schleifepisoden" recht kurz und dominieren selten.
Ich würde es allen empfehlen, die etwas "untypisches" suchen. Gerade denenen, die den Stil von Shadow of the Colossus genossen haben.
04.09.2008
Ein Kunstwerk von einem Spiel!!!!
Tja,was soll man alles über dieses Spiel sagen...es würde alles nicht reichen.
Dieses Spiel ist absolut Kult.
Entwickelt vom Team um Game Director/Designer Fumito Ueda von SCE ist dieses Spiel sehr kreativ.
-Story:
Man spielt einen Jungen,der mit einem Mädchen gemeinsam versucht aus einem riesigen Schloss zu fliehen und Freiheit zu finden.Dabei muss er Rätsel lösen,Feinde abwehren und neues entdecken.Klingt nicht nach Action,oder?Soll es auch nicht.Das Spiel will anders sein und deshalb fand es auch nicht großartig anklang bei der masse.
Aber es ist diese Andeuten einer geheimnisvollen,fantasyreichen Story welche sich langsam und atmosphärisch entfaltet und es so besonderst macht.
-Sound:
Die Soundeffekte sind spitze.Man kann die Atmosphäre fühlen:man hört vogelgezwischer,bäume wehen und wasser tropfen...dazu die fremdartige Sprache und die subtile Musik.
-Grafik:
Obwohl sie nicht mit bombast aufwartet ist die grafik doch sehr gut.die texturen sehen fantastisch aus,die lichteffekte erzeugen eine tolle stimmung und die animationen der charaktere sind einfach genial.sie bewegen sich so geschmeidig und sehen dabei phänomenal aus!(das mädchen yorda erstrahlt in einem sanften licht und ico ist unglaublich detailiert gestaltet)
-Gameplay:
Das spiel kommt ohne komplizierte tastenkombinationen aus und spiel sich intuitiv.man sollte erwähnen,dass hier nicht aktion im vordergrund steht,sondern die atmospäre,die subtile story und das kreative lösen von rätseln.hin und wieder muss man aber feinde abwehren,was für zusätzliche stress bei den rätseln sorgt.
Das Spiel kam 2001 heraus und zeigte sehr gut was auf der PS2 damals schon möglich war.Ein kleines Meisterwerk,dass sich kein PS2 Besitzer entgehen lassen sollte.