09.06.2004
Enttäuschendes Disney Spiel
Ich bekenne mich ja für meine Disney-Leidenschaft, weshalb ich auch gern mal nach einem Disney Spiel ausschau halte.
Normalerweise habe ich auch Gespür für gute Spiele, aber bei diesem Spiel hatte meine Spürnase wohl Urlaub.
Als ich das Spiel das erste mal Startete, wunderte ich mich schon, warum kein Disneyfilmmäßiger Vorspann zu sehen ist. Ließ es dann aber erstmal gedanklich Links liegen und dachte, daß es dafür später bestimmt gute Filmzwischensequenzen geben wird - schließlich ist es Disney!
Also startete ich das Spiel und fand grausend heraus, das die Grafik leider ziemlich Eckig gehalten wurde und wie sich nach dem ersten Endgegner herausstellen sollte, waren meine erhofften wunderschönen Zwischensequenzen auch nur ein Traum geblieben, denn die Programmierer waren hierbei anscheinend extrem Faul und meinten wohl, daß es Zwischenspänne in eckiger Spielgrafik auch tun würden. Oder fehlte denen etwa die passende Grafik-Engine???
Zudem zeigte sich ebenso, daß der Schwierigkeitsgrad für Kinder gänzlich ungeeignet ist, da man Teilweise wirklich punktgenaue Sprünge absolvieren muss um einem Sturz in die Tiefe zu entgehen und ebenso sollte man ein Joypad mit Dauerfeuer parat haben, da sonst Ungeübte an den Nahkämpfen scheitern werden und erst recht die späteren Endgegner mit der normalen Daumenstärke nur mit mehr Glück als Verstand zu schaffen sein dürften.
Vor allem aber sind die Surf-Szenen und Bungie-Sprünge so schwer zu Meistern, das selbst ich als Profi-Zocker ins Schwitzen kam.
Das ist wiederum deswegen ziemlich fies, da man ohne einen fehlerlosen Bungiesprung nicht in das nächste Spieldrittel kommt und ohne alle Filmrollen, die gerade beim Surfen extrem schwer zu besorgen sind, auch nicht der komplette Abspann gezeigt wird.
Jedes einzelne durchgespielte Level kann man übrigens auch in einem Zeitrennen gegen Terk erneut spielen um neue Figuren und Bewegungen freizuschalten, allerdings hab ich nie herausgefunden was man da genau machen muss um notwendige Punkte sammeln zu können. Leider steht auch in der Anleitung nichts genaues dazu drin und somit gewinnt immer der Affe.
Fazit:
Man startet bei dem Spiel zwar immer wieder neu durch um weiter zu kommen und alle Filmrollen ausfindig zu machen, aber ansonsten kann das Spiel nichts wirklich Großartiges bieten.
Wer mag kann es gerne mal Anspielen, aber es dürften dabei viele enttäuschte Gesichter zu sehen sein. Daher auch nur 2 Sterne.
28.12.2001
Geschwindigkeitsrausch mit Tarzan für Disney-Fans
Die Story schließt direkt an den Film an: Tarzan, Jane und Professor Potter bleiben im Urwald bei der Affenbande, die Tarzan aufgezogen hat. Doch die Idylle besteht natürlich nicht lange, ein skrupelloser Wissenschaftler namens Oswald Gardner beginnt mit seinen Häschern die Gorillas einzufangen. Im Storymodus befreit Tarzan seine „Familienmitglieder" und legt sich mit den Wilddieben an, wobei die Levels Verzweigungen und Secrets aufweisen, die über das Sammeln von Filmrollen freigespielt werden. Daneben gibt es noch den "Terks-Challenge-Modus" (Levels auf Zeit und um die beste Punktzahl gegen Terk spielen) sowie Bonuslevels. Eine Mehrspieleroption fehlt leider völlig.
Grafik:
Die Grafik lässt sich größtenteils mit der von Batman vergleichen, eindeutig ist der Flat-Shaded Comicstil wiederzuerkennen. Die Figuren sind gut umgesetzt, die Landschaften erstrecken sich so weit das Auge reicht und sind schön detailliert. Nur gelegentlich ist die Texturierung etwas einfallslos, einige Bereiche sind fast unfair dunkel angelegt. Klasse dargestellt hat man die Bewegungen und die Charakteranimation, aber hey, das ist schließlich eine Disney-Produktion!
Sound:
Gehobene Mittelklasse, neben einigen Songs aus dem Soundtrack wurden passende Dschungelsounds ausgewählt, es zwitschert, krächzt, knurrt und grunzt ordentlich im Unterholz. Insgesamt saubere Qualität, nur leider wird's gelegentlich einfach etwas zu still, mehr Geräuschdichte wäre teilweise von Nöten.
Spielbarkeit:
Die Steuerung ist bewusst einfach gehalten, Springen, Ringen (und Speer aufgreifen), das Speerwerfen und der typische Tarzanschrei liegen jeweils auf einem der Actionbuttons, gesteuert wird über den Analogstick oder das D-Pad. Etwas nervig ist die Tatsache, dass Tarzan beim Gehen gelegentlich ins Stocken gerät, dies soll wohl Unterholz oder schwieriges Gelände simulieren, ist aber eigentlich nur nervig und schwer nachzuvollziehen - in den restlichen Action-, Schwimm-, Surf, Grind- und Bunjee-Szenen ist die Steuerung jedoch perfekt und man gerät fast schon in eine Art Geschwindigkeitsrausch.
Fazit: Ein spaßiges und leicht erlernbares Jump'n' Run-Actiongame, dass vor allem das jüngere Publikum und den Disneyfan faszinieren dürfte. Hardcoregamer werden sich wegen der etwas zu geringen Spieltiefe unterfordert fühlen, aber wer unkompliziertes Amüsement mit Highspeed sucht, der ist bei Tarzan Freeride richtig.